Nachdem Ankara die Grenzen zur EU für Migranten geöffnet hat, wirft Österreichs Kanzler Kurz Erdogan Erpressung vor.
Immer mehr Migranten ziehen an die türkisch-griechische Grenze. Gelockt durch Ankaras Versprechen, der Weg in die EU sei frei. Doch diese Hoffnung stirbt spätestens am Grenzzaun, wo sich ihnen griechische Sicherheitskräfte entgegenstellen.
Frontex steht bereit
Die Stimmung ist aufgeheizt, die EU betrachtet das mit Sorge. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz wirft der Türkei Erpressung vor: „Dass Präsident Erdogan die Situation in Syrien missbraucht, um jetzt die Grenzen zu öffnen, um Migranten nach Europa zu drängen und so die EU unter Druck zu setzen, das ist nichts, was wir akzeptieren dürfen.“
Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex ist in Bereitschaft. Auch Österreich will bei Bedarf seinen Grenzschutz verstärken, hofft aber, dass die Flüchtlinge nicht so weit kommen.
„Wir sind in Kontakt mit unseren europäischen Partnern, vor allem mit Bulgarien und Griechenland. Dort müssen die Menschen gestoppt werden", so Kurz. "Es darf keine illegale Migration nach Europa stattfinden. Und vor allem darf sich ein Szenario wie im Jahr 2015 nicht wiederholen.“
13.000 Migranten an der Grenze
Ein Kräftemessen auf dem Rücken der Migranten. Mehr als 13.000 sollen sich bereits an der Grenze befinden. Die EU muss reagieren – doch über das Wie wird noch gestritten. Deutschland ist offenbar bereit, der Türkei, wie von Erdogan gefordert, in der Flüchtlingsfrage finanziell stärker unter die Arme zu greifen. Andere EU-Länder sind dagegen.