Luxemburg: Nahverkehr gratis

Luxemburg: Nahverkehr gratis
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Von Jack Parrock
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Luxemburg geht gegen die Staus vor: Nahverkehr jetzt gratis

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Es sind die letzten Fahrkarten, die in Luxemburg verkauft werden. Zwei Euro im Durchschnitt kostete eine Fahrt, jetzt ist sie gratis.

Pendlerin Laura de Contei meint: "Das ist besonders gut für uns junge Menschen."

Nermin, ein Pendler mit luxemburgischem Pass sagt: "Es ist großartig, aber ganz gratis ist es nicht. Wir bezahlen über unsere Steuern einen Anteil, aber es ist auf alle Fälle besser als zuvor."

Warum ist in Luxemburg der öffentliche Verkehr nun kostenlos?

Das Großherzogtum weist Stau-Rekorde auf. Im Schneckentempo zur Arbeit ist normal für die Autofahrer.

Emmanuela Leu fährt noch im Auto zur Arbeit. Sie klagt: "Der Verkehr ist eine Katastrophe. Ich stand gerade 20 Minuten im Stau da am Bahnhof."

Luxemburg baut gerade 300 Kilometer Fahrradstrecken, damit die Menschen sich per Drahtesel fortbewegen.

Euronews-Reporter Jack Parrock meint: "Die Abschaffung der Fahrkarten im öffentlichen Verkehr ist ein Schritt auf dem Weg zu einem neuen Transportsystem. Hier sind wir in einer hochmodernen Straßenbahn. Auch das Straßenbahnnetz soll in den nächsten fünf Jahren ausgebaut werden."

Die, die in den Nachbarländern wohnen, aber in Luxemburg arbeiten, sie - so ist es geplant - sollen im Zug, und nicht mehr im Auto zur Arbeit kommen. Und das ist eine große Zahl: 200.000 Arbeitnehmer wohnen in Deutschland, Frankreich oder Belgien.

Der luxemburgische Minister für Infrastruktur, Francois Bausch sagt, die Veränderungen hätten längst schon geschehen müssen, man sei in Luxemburg auf dem falschen Weg gewesen: "Die Hauptverkehrszeiten sind bei uns ein großes Problem. Bisher glaubte man hier in Luxemburg, wir könnten Abhilfe schaffen, indem wir immer mehr Straßen bauen. Aber wir müssen einsehen, dass wir einen Plan B brauchen."

In Luxemburg sind die Löhne hoch. Fast jeder hat ein Auto. Daher bleibt die Frage: Wird es der Regierung mit all ihren Maßnahmen gelingen, die zu überzeugen, die es sich leisten können, im Auto zur Arbeit zu kommen, auf andere Transportmittel umzusteigen.

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