Türkei: 1.000 Polizisten sichern Grenze zu Griechenland

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Von Sebastian Zimmermann mit dpa
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Die Türkei will Migranten, die die Grenze nach Griechenland passiert haben, nicht wieder zurücklassen. 1.000 Polizisten sind im Einsatz.

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Die Türkei hat angekündigt, Migranten, die die Grenze nach Griechenland passiert haben, nicht wieder zurücklassen zu wollen.

Wie der türkische Innenminister Süleyman Soylu betonte, werde man allen Menschen aus der Krisenregion Idlib die Türen nach Europa öffnen. Das sei keine Drohung oder Erpressung. Grund sei das "unmenschliche Verhalten" des Regimes in Syrien, das Millionen in große Not bringe.

Damit die Migranten nicht wieder aus Griechenland zurückgedrängt werden, sind seit dem Morgen 1.000 Spezialkräfte der Polizei mit Schlauchbooten entlang der Grenze im Einsatz. Wir werden nicht zulassen, dass die Migranten dort weiter misshandelt werden. An unseren Grenzen haben wir Maßnahmen ergriffen, um diese Missachtung internationaler Regeln künftig zu unterbinden und um unsere eigenen Grenzen vor Push-Backs abzusichern.
Süleyman Soylu
Innenminister Türkei

7.000 illegale Einwanderer pro Tag gestoppt

Nach Angaben griechischer Regierungsquellen sind innerhalb eines Tages etwa 7.000 illegale Einwanderer an der Grenze gestoppt und 24 Personen verhaftet worden, die meisten seien aus Pakistan und Afghanistan gekommen. Seit vergangenen Samstag seien rund 35.000 illegale Einreisen verhindert und mehr als 240 Personen festgenommen worden.

Nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag angekündigt hatte, die Grenzen in die EU öffnen zu wollen, haben sich sich Tausende Migranten auf den Weg zur griechischen Grenze gemacht.

Gerücht über getöteten Migranten

Griechenland versucht diese wieder zurückzudrängen - teils auch mit Tränengas. Ankara wirft den griechischen Grenzpolizisten zudem vor, Migranten, die es nach Griechenland geschafft haben, unrechtmäßig zurückzuschicken. Türkischen Angaben zufolge wurde am Mittwoch ein Migrant von griechischen Sicherheitskräften erschossen. Athen wies dies allerdings umgehend zurück.

950.000 Menschen auf der Flucht

In der Rebellenhochburg Idlib sind die Regierungstruppen mit russischer Unterstützung auf dem Vormarsch, ungeachtet eines türkischen Militäreinsatzes auf syrischem Gebiet.

Die Situation der dort lebenden Menschen hat sich dramatisch verschlechtert. Laut UN-Angaben sind rund 950.000 der drei Millionen Einwohner der Region auf der Flucht.

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