Studie: Französische Unternehmen sind bei der Gleichstellung vorn

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Studie: Französische Firmen sind bei der Gleichstellung vorn

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Bei einer Studie zur Gleichberechtigung in europäischen Unternehmen schneiden die französischen am besten ab, sie belegen die ersten sieben Plätze.

Die von der Europäischen Kommission finanzierte Studie des Analysehauses Equileap hat untersucht, wie erfolgreich 255 der größten Unternehmen aus zehn europäischen Ländern bei der Bekämpfung von Geschlechterungleichheit sind. Die Untersuchung berücksichtigt unter anderem Lohnunterschiede (Gender Pay Gap), besetzte Positionen und die Regelungen zur bezahlten Elternzeit.

Auch alle 30 Dax-Unternehmen wurden geprüft, das beste Ergebnis erzielte der Softwarekonzern SAP. Er liegt mit 63 von möglichen 100 Punkten deutlich über dem Dax-Durchschnitt von 44 Punkten.

Im europäischen Vergleich liegen die französischen Unternehmen bei der Gleichstellung mit 52 von möglichen 100 Punkten vor Schweden, Spanien, Deutschland und Italien. Auf Platz eins ist der französische Kosmetik-Konzern L'Oréal mit 73 Punkten, gefolgt von dem ebenfalls französichen Unternehmen Kering mit 68 und Sanofi mit 66 Punkten.

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Marlène Schiappa ist Staatssekretärin für die Gleichstellung der Geschlechter im Kabinett von Édouard Philippe: "Es wäre falsch zu sagen, alles ist wunderbar, Frankreich ist eine egalitäre Nation, wir haben die Gleichberechtigung erreicht. Andererseits wäre es aber auch ein Fehler, wenn wir uns nur auf die Probleme konzentrieren."

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Bei der Gleichstellung hakt es vor allem bei den von Frauen besetzten Positionen. Sie stellen in den untersuchten europäischen Unternehmen nur 17 Prozent der Führungskräfte und 25 Prozent der leitenden Angestellten. Vorstandsposten werden mittlerweile zu 44 Prozent von Frauen besetzt.

Die Studie verweist auf den Erfolg von Frauenquoten. Seit 2016 gilt in Deutschland in allen börsennotierten Unternehmen eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent für alle neu zu besetzenden Aufsichtsräte. Das spiegele sich in dem höheren Frauenanteil auf Vorstandsebene wider, so die Studie.

Harte Sanktionen bei Nichteinhaltung der Frauenquote in Frankreich

Aber nicht in allen Ländern wird die Einhaltung Quote verfolgt. Nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist der Frauenanteil in den vier Ländern deutlich gestiegen, in denen eine Nichteinhaltung der Geschlechterquote mit harten Sanktionen verbunden ist. In Frankreich, Italien, Belgien und Norwegen ist das der Fall. In Deutschland sind die Strafen bei Nichteinhaltung der Quote moderat.

Die französische Staatssekretärin für Gleichstellung sieht in einer Frauenquote in Verbindung mit Sanktionierungen bei Nichteinhaltung einen Erfolg. Sie möchte die Frauenquote ausweiten und sie neben dem Vorstandsbereich auch für weitere Unternehmensgremien einführen: "Ich denke, Quoten sind eine gute Lösung, denn Statistiken beweisen: dort wo es keine Quoten gibt, haben wir keine Gleichberechtigung. Man sagt, Quoten seien schlecht, auf unsere Fähigkeiten sollte es ankommen, aber wenn wir nur auf die Fähigkeiten setzen, werden wieder die Männer privilegiert."

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