"Es ist wichtig für uns, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Auch wenn das an unserem Schmerz nichts ändern wird", sagt ein Ehepaar, das beim Abschuss der MH17 seinen Sohn verloren hat.
In den Niederlanden hat der Prozess zum Abschuss von Flug MH17 begonnen – in Abwesenheit der Angeklagten, vier Vertreter prorussischer Separatisten. Der Vorwurf: 298-facher Mord.
Familien wollen Klarheit
Die Angehörigen hoffen auf Gerechtigkeit. Jon und Meryn O'Brien haben ihren Sohn Jack verloren. "Es ist wichtig für uns, dass die Wahrheit ans Licht kommt", sagt der Vater. "An unserem Schmerz wird das nichts ändern. Dieser Prozess wird Jack nicht wieder zum Leben erwecken. Aber es ist trotzdem wichtig, dass wir Klarheit bekommen über das, was passiert ist. Dass die Menschen, die in den Abschuss von MH17 verwickelt waren, zur Rechenschaft gezogen werden."
Seine Frau fügt hinzu: "Wir wissen schon einiges über die ersten vier Angeklagten. Im Laufe des Prozesses werden wir hoffentlich immer mehr erfahren, auch darüber, wer den Abschuss angeordnet hat. Und das ist nur eines von vielen Verbrechen, die im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine begangen wurden. Er dauert noch immer an und hat so viele Zivilisten das Leben gekostet."
Politisch aufgeladener Prozess
Die Passagiermaschine stürzte am 17. Juli 2014 über der Ostukraine ab. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet.
Laut den Ermittlern wurde das Malaysia-Airlines-Flugzeug mit einer Rakete russischer Bauart abgeschossen. Moskau bestreitet jegliche Beteiligung. Der Prozess dürfte Jahre dauern.