Österreichs Notfallplan gegen das Coronavirus

Österreichs Notfallplan gegen das Coronavirus
Copyright Ronald Zak/The Associated Press
Copyright Ronald Zak/The Associated Press
Von Julika Herzog mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus ergreift Österreich drastische Maßnahmen. Die Einreise aus Italien wird massiv erschwert. Außerdem sind nun alle Veranstaltungen in geschlossenen Gebäuden mit mehr als 100 Menschen verboten.

WERBUNG

Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus ergreift Österreich drastische Maßnahmen. Die Einreise aus Italien wird massiv erschwert. Außerdem sind nun alle Veranstaltungen in geschlossenen Gebäuden mit mehr als 100 Menschen verboten.

"Das Balett wäre heute gewesen und jetzt sagen sie uns vor ein paar Minuten, dass es abgesagt wurde. Das finde ich ein bischen übertrieben ehrlich gesagt" sagt ein Mann vor der Wiener Oper.

"Es ist zu akzeptieren und die Menschen und die Gesellschaft muss mitmachen, damit das vielleicht auch wieder schneller vorbei geht. Nicht, dass man dann vor einer Situation steht, die man nicht mehr bewältigen kann" zeigt eine Frau Verständnis.

So zwingt der Notfallplan der Regierung auch weltbekannte Spielstätten wie das Burgtheater und die Staatsoper in Wien dazu, ihre Aufführungen bis zunächst Ende März abzusagen. Und auch die Kirchen sind betroffen.

"Ab morgen früh wird am Tor kontrolliert, damit nur jeweils 100 Personen Einlass bekommen und Touristen werden auf mehreren Sprachen darüber informiert, dass Besichtigungen nicht mehr möglich sind", erklärt Pfarrer Toni Faber im Wiener Stephansdom.

Weiterhin wird es ab spätestens kommenden Montag keine Lehrveranstaltungen mehr an Universitäten und Fachhochschulen geben, bis mindestens zum 3. April. Schulen sollen möglicherweise auch noch geschlossen werden.

"Ich finde das ganze sehr ungut. Weil sich bei uns keiner auskennt, keiner weiß wie es weiter geht, welche Lehrveranstaltungen online abgehalten werden, welche wir gar nicht haben und wie lange das Ganze geht", so eine Studentin.

"Ich glaube, dass es notwendig ist, dass man die Gefahr nicht unterschätzen darf. Wir können das nicht beurteilen, es gibt enge Kontakte vor allem mit Italien, wir sind nicht gefeit und wissen nicht, was dabei noch rauskommt", meint ein Mann. Und ein anderer hält dagegen: "Ich find das alles dermassen übertrieben, ich will gar nichts mehr von dem ganzen Thema hören."

In Österreich waren am Dienstagnachmittag 183 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Regierungschef Sebastian Kurz sagte, trotz der geringen Zahl der Fälle sei es nötig, das soziale Leben zu reduzieren.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Österreich: Drastische Abschottungsmaßnahmen gegen Coronavirus

Neustadt (Dosse) stellt 2.250 Menschen unter Quarantäne

"Die stärksten Überflutungen seit 80 Jahren" in Teilen Kasachstans und Russlands