Maßnahmen gegen Corona: So sieht die Lage in Europa aus

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Copyright Petr David Josek/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Alexandra LeistnerEuronews
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Gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden in Europa immer drastischere Maßnahmen ergriffen. In Italien müssen Restaurants schließen, dürfen ihre Kunden aber beliefern.

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Der tschechische Innenminister Jan Hamáček hat strenge Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich angekündigt. Ein Grenzübertritt außerhalb der 11 dafür vorgesehenen Übergangspunkte werde verboten. Hamáček sprach sich per Twitter zudem dafür aus, den Ausnahmezustand über das Land zu erklären.

Schulen und Universitäten in Tschechien waren bereits am Mittwoch geschlossen worden. Seit Dienstag sind Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern verboten. Verdachtsfälle von Coronainfektionen will die Regierung an der Grenze abweisen, wie Regierungschef Andrej Babiš erklärte.

Nachdem zu Beginn der Woche das ganze Land zur Sperrzone erklärt wurde, ergreift Italien immer drastischere Maßnahmen gegen die schnelle Ausbreitung des Coronavirus. In weniger als einer Woche wurden in dem Land 12.000 Infektionen erfasst, mehr als 800 Todesfälle gibt es bisher.

Regierungschef Giuseppe Conte erklärte am Mittwochabend, dass alle kommerziellen Aktivitäten eingestellt würden. Allerdings sind von der Entscheidung Lebensmittelgeschäften, Apotheken und Drogeriemärkte ausgenommen. Grund für Panikkäufe gebe es also nicht, so Conte.

Die beliebten italienischen Kaffeebars und auch Restaurants müssen für Kunden ebenfalls vorerst geschlossen bleiben. Betreiber dürfen Kunden aber nach Hause beliefern.

In Deutschland wurde der Beginn der Ausbreitung nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts sehr früh erkannt. Die bisher vergleichsweise langsame Ausbreitung sei auch auf schnelle Tests zurückzuführen, so RKI-Chef Wieler am Mittwoch. Er sagte aber auch, dass Deutschland noch mit einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Virus rechnen muss.

In Österreich haben die Schule bis nach Ostern (Mitte April) geschlossen. Soziale Kontakte sollen so weit wie möglich eingeschränkt werden.

Alle Länder können den Verlauf dieser Pandemie noch ändern.
Tedros Adhanom Ghebreyesus
WHO-Generaldirektor

WHO spricht von Pandemie

Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet die Corona-Krise nun offiziell als Pandemie, also einer Epidemie weltweiten Ausmaßes. WHO-Chef Tedros appellierte an alle Länder, ihren Teil zur Eindämmung beizutragen: "Wir können es nicht laut oder deutlich genug oder oft genug sagen: Alle Länder können den Verlauf dieser Pandemie noch ändern."

In Großbritannien versprach der neue Finanzminister als Teil des ersten Nach-Brexit-Haushalts neues Geld für das nationale Gesundheitssystem NHS. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger im Ruhestand könnten als Unterstützung zurückkommen.

"Ob Millionen oder Milliarden von Pfund, was auch immer es kostet, wir stehen hinter unserem NHS", so Rishi Sunak am Mittwoch im britischen Unterhaus.

In Irland hat die Regierung beschlossen, alle Schulen zu schließen. In Schottland bittet die Regierung, alle Versammlungen und Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern abszusagen. 

Skandinavische und baltische Länder: Erste Fälle

Weltweit läuft die Suche nach einem Impfstoff gegen SARS-CoV-2, wie auch hier in Schweden. In dem Land war am Mittwoch der erste Corona-Fall erfasst worden, so auch in Bulgarien und Irland.

Der Tod einer älteren Frau in Schweden war der erste Todesfall im gesamten skandinavischen und baltischen Raum.

In der Ukraine hat die Regierung alle Schulen geschlossen und Massenveranstaltungen verboten. In dem Land wurde bisher zwar nur eine Infektion festgestellt. Allerdings rechnet man mit mehr Fällen, da viele Ukrainer in europäischen Ländern arbeiten, die von dem Virus betroffen sind.

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