Kenia: letzte weibliche weiße Giraffe von Wilderern getötet

Kenia: letzte weibliche weiße Giraffe von Wilderern getötet
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Von Anna Maria Priese mit AFP
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2017 hatte die Entdeckung weißer Giraffen in Kenia Begeisterung in der ganzen Welt ausgelöst. Die letzte weibliche weiße Giraffe wurde nun von Wilderern getötet.

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Kenias einzige weibliche weiße Giraffe und ihr Kalb wurden laut Naturschützern von Wilderern getötet. Eine katastrophale Entwicklung in dem einzigen Teil der Welt, in dem sie vermutlich existieren.

Überlebende weiße Giraffe ist ein Männchen

Die Skelette der Tiere wurden nach langer Suche im Ishaqbini Hirola Reservat im östlichen Garissa County gefunden.

Die einzige überlebende weiße Giraffe ist vermutlich ein Männchen, das ebenfalls von der nun getöteten Giraffe geboren wurde.

Ein herber Schlag für den Artenschutz

"Die Tötung ist ein herber Schlag für die Gemeinschaft zur Erhaltung seltener und einzigartiger Arten und ein Weckruf für weitere Schutzbemühungen", sagte der Manager des Reservats, Mohammed Ahmednoor, wie die kenianische Tageszeitung Daily Nation berichtete.

"Wir sind die einzige Gemeinschaft auf der Welt, die die weiße Giraffe beschützt", sagte er und fügte hinzu, dass die weiße Giraffe "einen großen Aufschwung für den Tourismus" bedeute. Er sprach von einem "traurigen Tag" für die Gemeinschaft und das Land.

Dr. Abdullahi H. Ali, Gründer des Schutzprogramms, beschrieb die Tötung der "schneeweißen" Giraffen auf Twitter als "verheerende Nachricht".

Weiße Giraffen sind keine Albinos

Die Entdeckung der seltenen weißen Giraffe im Jahr 2017 sorgte für großes Aufsehen bei den Dorfbewohnern und Rangern vor Ort, aber auch in der ganzen Welt. Ein Video des Weibchens mit ihrem Kalb, das vom Reservat auf YouTube gepostet wurde, wurde seitdem fast eine halbe Million Mal angesehen.

Verantwortliche des Schutzprogramms sagten damals, dass nur eine Handvoll weißer Giraffen in Kenia und Tansania gesichtet worden seien. Diese hätten ihnen "neue Energie verliehen, um die einzigartige Tierwelt zu schützen und zu retten".

Experten zufolge sind die Tiere keine Albinos, sondern weisen einen genetischen Zustand auf, der als Leuzismus bezeichnet wird und zum teilweisen Verlust der Hautpigmentierung führt.

Giraffen auf Roter Liste gefährdeter Arten

Giraffen wurden von der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur (IUCN) als "gefährdet" erklärt - durch Wilderei und verlorenen Lebensraum - und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Die IUCN sagt, dass ihre Anzahl abnimmt. Die Zahl der ausgewachsenen Individuen wurde auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 2015 auf etwas mehr als 68.000 geschätzt - was einem Rückgang von bis zu 40% in 30 Jahren entspricht.

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