Coronavirus-Kabinett? 164 in Israel positiv, 38 in der West Bank

Virus Outbreak Israel
Virus Outbreak Israel Copyright Ariel Schalit/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Israel lässt schon seit Tagen keine Ausländer mehr ins Land. In den Palästinensergebieten hat sich die Zahl der Infizierten ebenfalls erhöht.

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Schon seit Tagen lässt Israel keine Ausländer mehr ins Land, einige dürfen noch kommen, wenn sie nachweisen können, dass sie sich sofort in 14-tätige häusliche Quarantäne begeben können.

An diesem Samstag gab es offiziell 164 mit Sars-CoV-2 infizierte Patienten in Israel - zwei befinden sich in einem kritischen Zustand - und 38 in der Westbank. Laut israelischen Medien - wie HAARETZ - hat das israelische Verteidigungsministerium am Freitag 200 Testkits für Gaza zur Verfügung gestellt. Die meisten mit dem Coronavirus infizierten Patienten in den Palästinensergebieten befinden sich in Bethlehem.

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat im Westjordanland den Notstand für 30 Tage ausgerufen. Bethlehem wurde abgeriegelt, Cafés und Restaurants sollten geschlossen bleiben.

In Israel sind die meisten Schulen und Universitäten geschlossen. Das Gesundheitsministerium will auch Zentren aufbauen, in denen sehr viele Menschen isoliert werden können. Zur Zeit sind mehrere tausend Israelis in häuslicher Isolation - davon viele ÄrztInnen und PflegerInnen.

Netanjahu fordert Notstandsregierung - zusammen mit Gantz

Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus hat Israels amtierender Regierungschef Benjamin Netanjahu zur Bildung einer Notstandsregierung aufgerufen. Eine solche Regierung solle für eine begrenzte Zeit eingerichtet werden, "um das Leben Zehntausender zu retten", sagte der 70-Jährige vor Journalisten.

Oppositionsführer und Ex-Militärchef Benny Gantz vom Mitte-Bündnis Blau-Weiß sagte daraufhin: "Angesichts der Situation sind wir bereit, über die Bildung einer breiten, nationalen Notstandsregierung zu sprechen, die Vertreter aller Teile des Parlaments enthält." Man werde alle Bemühungen unternehmen, "um diesen Schritt für die Bürger Israels und den Staat Israel voranzutreiben".

Auch nach drei Wahlen innerhalb eines Jahres herrscht in Israel weiter eine politische Pattsituation. Weder Netanjahus Rechtsblock noch das Mitte-Links-Lager um Gantz verfügt über eine Mehrheit im Parlament. Bislang hatte Gantz wegen einer Korruptionsanklage gegen Netanjahu eine große Koalition mit dessen rechtskonservativer Likud-Partei abgelehnt. Der Prozess gegen Netanjahu sollte am Dienstag beginnen.

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