Hier unser Überblick über die verschiedenen Maßnahmen in deutschen Bundesländern gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Keine Schule, keine Restaurants. Angesichts der schnellen Ausbreitung des Coronavirus wird das öffentliche Leben in vielen deutschen Bundesländern beschränkt.
Zwar herrschen noch keine vergleichbaren Vorsichtsmaßnahmen wie in Italien oder Frankreich. Doch manche Bundesländer gehen weiter als andere, um die Menschen zu schützen.
Bayern
Am weitesten geht Bayern. Hier gilt wegen der Coronavirus-Krise seit diesem Montagmorgen der Katastrophenfall. Damit hat die Staatsregierung umfangreiche Eingriffsmöglichkeiten. So sollen Entscheidungen schneller umgesetzt werden.
In Bayern sind nicht nur Schulen und Kitas geschlossen.
Auch Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sind von den Maßnahmen betroffen, denn der Freistaat bereitet sich auf den medizinischen Ernstfall vor. Die Zahl der Intensivbetten und Beamtungsgeräte wird aufgestockt. Von nun an können auch Krankenhäuser der Bundeswehr in die Krisenpläne miteinbezogen werden. Unikliniken werden von der Forschung komplett auf die Pflege umgestellt. Auch Notfallkliniken in Messehallen sind in Planung.
Läden und Geschäfte bleiben ab Mittwoch geschlossen, davon ausgenommen der Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Banken, Postfilialen, Apotheken, Drogerien, Optiker,Tankstellen, Reinigungen und der Online-Handel. Dort werden die Öffnungszeiten ausgeweitet.
Ab Dienstag beiben Freizeiteinrichtungen in Bayern geschlossen. Das betrifft im Schwimmbäder, Saunen, Thermen, Kinos, Veranstaltungsräume, Clubs, Spielhallen, Theater, Sporthallen, Fitnessstudios, sowie Jugendhäuser. Auch Sport- und Spielplätze werden gesperrt.
Bei den Kommunalstichwahlen in knapp zwei Wochen kann nur per Briefwahl abgestimmt werden.
Die Grenzen zu Österreich und Tschechien sind weitgehend geschlossen.
Baden-Württemberg
Das südwestliche Bundesland schließt die Grenzen zu Frankreich. Die an Baden-Württemberg grenzende französische Region Grand Est ist vom Coronavirus besonders betroffen. Alle Flughäfen werden der Nachrichtenagentur dpa zufolge in den kommenden Tagen außer Betrieb gesetzt.
Ab diesem Dienstag fällt die Schule aus. In den größeren Städten bleiben Freizeiteinrichtungen geschlossen. Einzelhandel und Gastronomie sind jedoch weiter geöffnet.
Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen werden untersagt.
Berlin
Die Oberstufenzentren bleiben seit diesem Montag geschlossen. Ab diesem Dienstag folgen Grundschulen und Gymnasien. Abschlussprüfungen sollen jedoch durchgeführt werden. In Ausnahmefällen soll es eine Notbetreuung für Schüler und Kleinkinder geben.
Kneipen, Clubs Sportstätten sind bereits geschlossen. Versammlungen von mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind verboten.
Brandenburg
Schulen und Kindertagesstätten schließen erst am Mittwoch und das bis zum Ende der Osterferien. Es soll freiwilliger Online-Unterricht angeboten werden. Wie auch in Berlin wird es in Brandenburg eine Notbetreuung für Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen geben, wie Ärzte, Polizisten und Feuerwehr.
Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen sind verboten.
Bremen
Die Schulen und Kitas bleiben bis zum 14. April geschlossen.
Hamburg
Die Bildungseinrichtungen und Kindertagesstätten bleiben für mindestens zwei Woche geschlossen. Es soll eine Notbetreuung eingerichtet werden. Die Eltern werden ausdrücklich davor gewarnt, die Kinder zu den Großeltern zu bringen. Alte Menschen gehören zur Risikogruppe.
Neben Opern, Theatern und Museen schließen nun auch Casinos, Bars, Sportstätten und Fitnesscenter. Restaurants dürfen nur öffnen, wenn zwischen den Tischen ausreichend Platz ist.
Alle Veranstaltungen und Versammlungen werden untersagt - unabhängig von der Teilnehmerzahl. Davon ausgenommen sind Hochzeiten.
Hessen
Schulen und Kitas sind geschlossen, es gibt eine Notfallbetreuung. Das gleiche gilt für die hessischen Finanzämter sowie mancherorts für Theater, Museen und Hallenbäder.
Versammlungen von mehr als 100 Menschen sind verboten.
In manchen Krankenhäusern und Kliniken gilt ein Besuchsverbot.
Mecklenburg-Vorpommern
Dort gilt ein zehn Punkte umfassendes Maßnahmenpaket, das am Samstag beschlossen wurde. Die Schulen sind zwar geschlossen, weisen aber kein Kind zurück. Auch Theater und Museen sind von den Maßnahmen betroffen.
In Krankenhäusern gilt ein Besuchsverbot.
Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern sind verboten.
Seit diesem Montag sind alle Nord- und Ostseeinseln für Touristen gesperrt.
Niedersachsen
Schulen und Kindertagesstätten bleiben bis Mitte April geschlossen. Es gibt eine Notbetreuung für für Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen.
Nordrhein-Westfalen
Alle Bildungsangebote, Sport-, Unterhaltungs- sowie Freizeitaktivitäten sind seit Sonntag untersagt. Die Schulen sind seit Freitag und bis zum 19. April geschlossen. Seit diesem Montag bleiben Theater, Museen, Spielhallen, Klubs und Kinos geschlossen. Am Dienstag folgen Fitness-Studios, Schwimmbäder und Saunen.
Bibliotheken, Restaurants und Hotels sind geöffnet, aber an strenge Auflagen gebunden. Es gelten strengere Hygieneregeln und ein Mindestabstand zwischen Tischen.
Banken, Geschäfte, Apotheken und Drogerien bilden ebenfalls eine Ausnahme und bleiben zugänglich.
Rheinland-Pfalz und Saarland
Die Grenzen zu den Nachbarländern Frankreich und Luxemburg sind seit diesem Montagmorgen geschlossen. Pendler sind davon nicht betroffen.
Schulen und Kitas bleiben geschlossen. Seit Samstag sind im Saarland ebenfalls Schwimmbäder, Indoorspielplätze, Bars und Bordelle nicht mehr zugänglich.
Sachsen
Seit diesem Montag können Schüler zu Hause bleiben, anders als in anderen Bundesländern bleiben die Schulen jedoch geöffnet, um berufstätigen Eltern entgegen zukommen. Schulschließungen können aber in der nächsten Woche erfolgen.
Einige Museen bleiben geschlossen.
Sachsen-Anhalt
Schulen und Kitas sind seit diesem Montag geschlossen. Notfallbetreuungen sind für Kinder und Jugendliche aller Altersklassen bis Dienstag möglich, danach nur noch für Unter-12-Jährige.
Schleswig-Holstein
Seit 6.00 Uhr sind alle Nord- und Ostseeinseln gesperrt.
Die Kitas und Schulen bleiben geschlossen.
Thüringen
Ab diesem Dienstag bleiben in Jena Kneipen, Restaurants und Sporteinrichtungen geschlossen.
Landesweit sind Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern untersagt.
In Krankenhäusern soll die intensivmedizinische Betreuung mehr als verdoppelt werden.
Und so sieht die Lage derzeit in Österreich aus: