FIFDH in Genf: Festival hat trotz Coronakrise seine Preise vergeben

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Von Frédéric PonsardSabine Sans
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Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte findet online statt, alle Filme und Debatten findet man auf der Webseite.

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Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte in Genf hat seine Preise vergeben - trotz der durch das Coronavirus verursachten außergewöhnlichen Situation. Das Festival findet online statt: Das Publikum konnte die Filme und Debatten im Livestream auf der Festival-Website, auf Facebook oder YouTube verfolgen.

"Der Gewinner des Grand Prix für den besten Dokumentarfilm ist der Film 'Colectiv' von Alexander Nanau. 'Colectiv' ist ein spektakulärer Politthriller: Ein Team von Sportjournalisten untersucht den Brand im Nachtclub 'Colectiv' und deckt dabei korrupte Stellen auf hoher Regierungsebene und im Gesundheitsministerium auf", sagt die Jury-Präsidentin (Wettbewerb für kreativen Dokumentarfilm) Pamela Yates.

Am 30. Oktober 2015 sterben 27 Menschen beim Brand in einem Bukarester Nachtclub. Weitere 37 Verletzte sterben nach Infektionen in rumänischen Krankenhäusern. Das Drama löste einen nationalen Skandal aus. Korruption und Staatsversagen führt zu Protesten und bringt die Regierung zu Fall.

"Der Gilda Vieira de Mello-Preis als Hommage an ihren Sohn Sergio Vieiro de Mello, vergeben von der Barbara-Hendricks-Stiftung für Frieden und Versöhnung geht an den Film 'Radio Silence' von Juliana Fanjul", gibt die Jury-Präsidentin weiter bekannt.

Die bekannte mexikanische Radiomoderatorin und Journalistin Carmen Aristegui kämpft gegen Fake News, Korruption in der Regierung und den damit verbundenen Drogenhandel. Als ihr Radiosender sie 2015 entließ, startete sie ihren eigenen Kanal, der aktuell rund 18 Millionen Zuhörer hat:

"Im Mittelpunkt dieses Dokumentarfilms steht die Figur von Carmen Aristegui, eine Kämpferin, eine mexikanische Journalistin, die uns mit ihrem Mut so sehr inspiriert", so Regisseurin Juliana Fanjul. "Ein Mut, der in meinen Augen auf das gesamte FIFDH-Festivalteam abgefärbt hat, das trotz der sehr komplizierten Coronavirus-Situation nicht aufgegeben und ein Online-Programm auf die Beine gestellt hat. Damit die Botschaften des Kampfes und der Verteidigung, die unsere Filme vermitteln, weitervermittelt werden."

Und Isabelle Gattiker, künstlerische Direktorin FIFDH: "Der Große Preis für Fiktion und Menschenrechte geht an den Film 'Maternal' von Maura Delpero." "

Lu und Fati sind zwei Teenager-Mütter, die in einem religiösen Heim in Buenos Aires leben. Schwester Paola kommt dorthin, um ihr letztes Gelübde abzulegen. Ihre Auseinandersetzung mit der Mutterschaft der Mädchen gestaltet sich für sie schwierig.

Alle Filme und Debatten sind auf der Festivalseite zugänglich.

Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte in Genf (FIFDH) ist die weltweit größte Veranstaltung, die dem Kino und den Menschenrechten gewidmet ist.

Journalist • Frédéric Ponsard

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