Hoffnungsschimmer in Italien

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Von Julika Herzog mit dpa
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In Italien tut sich ein kleiner Hoffnungsschimmer auf: Die Zahl der Infizierten und der Toten steigt zwar immer noch. Aber der Anstieg ist nicht mehr so steil und die Zahl der Geheilten wird größer.

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In Italien tut sich ein kleiner Hoffnungsschimmer auf: Die Zahl der Infizierten und der Toten steigt zwar immer noch. Aber der Anstieg ist nicht mehr so steil und die Zahl der Geheilten wird größer. Die italienische Regierung will die strengen Ausgangsbeschränkungen, die seit 10. März gelten, bis mindestens Ostern verlängern.

Der Anstieg der Zahl der aktuell positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen ist so niedrig wie seit Beginn der landesweiten Ausgangssperren nicht. Ihre Zahl nahm bis Montag um 1648 auf 75 528 zu - so wenig wie seit dem 10. März nicht. Darin sind Tote und Genesene nicht eingerechnet.

Die Gesamtinfektionen stieg auf 101 739, wie der Zivilschutz in Rom mitteilte. Auch hier war der prozentuale Anstieg geringer. Die Zahl der Verstorbenen ist allerdings nach wie vor so hoch wie in keinem anderen Land der Welt. Bis Montag kamen 812 Tote hinzu, insgesamt sind es nun 11 591.

Die Weltgesundheitsorganisation sagt, dass sich sowohl Italien als auch Spanien stabilisieren könnten, aber dass Ausgangbeschränkunken allein nicht ausreichen: "Um niedrigere Zahlen zu bekommen - sie also nicht nur zu stabilisieren - müssen die Anstrengungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit verdoppelt werden. Denn sie werden nicht von alleine zurückgehen. Sie runterzudrücken, darauf müssen sich die Länder jetzt konzentrieren. Deswegen müssen jetzt noch mehr Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ergriffen werden, die dabei helfen das Virus einzudämmen und dann können wir uns besser um die Patienten in den Krankenhäusern kümmern und mehr Leben retten", so der Nothilfekoordinator der Weltgesundheitsorganisation , Dr. Michael Ryan.

In Spanien droht den Intensivstationen der Kollaps, knapp alle zwei Minuten gab es in den vergangenen Tagen einen Corona-Toten zu beklagen. Deswegen beschloss die Regierung nun eine drastische Verschärfung des Ausgangsverbots, die am Dienstag voll in Kraft trat.

Die aktuellen Zahlen der Infizierten, Toten und Geheilten weltweit finden sie auf der Karte der John-Hopkins-University:

In Frankreich steigt die Zahl der Todesopfer bei insgesamt 45 170 Infizierten weiter an. Mehr als 3.000 Menschen sind an der Krankheit gestorben UND fast 8.000 haben sich erholt. Die seit zwei Wochen geltende Ausgangsperre wurde auch hier zunächst bis Mitte April verlängert.

Nachdem in Frankreich das Malariamittel Hydroxychloroquin wegen seiner potenziellen Wirksamkeit bei der Behandlung von Covid-19 ins Gespräch gebracht wurde, warnen nun die französischen Behörden vor Selbstmedikation. Denn es gab einige Fälle von Herzinfarkten und Todesfällen nach Einnahme des Medikaments.

Die französischen Behörden warnen vor Selbstmedikation: Es gibt Risiken für alle. Sie müssen daher sehr vorsichtig sein, wenn Sie das Medikament Hydroxychloroquin ohne Rezept und ohne strenge ärztliche Aufsicht einnehmen", erklärt Dr. Gilles Auzemery von der regionalen Gesundheitsbehörde ARS.

In Portugal sind unterdessen eine Million Masken und zweihundert Testkits aus China eingetroffen. In dem Land gibt es mittlerweile mehr als sechstausend bestätigte Fälle und die Krankenhäuser kommen unter Druck.

In Großbritannien gibt es schon mehr als 22.000 bestätigte Fälle, was den maroden und chronisch unterfinanzierten britischen Gesundheitsdienst NHS in Bedrängnis bringt. Die Regierung fordert die Briten weiter auf die Ausgansperre zu beachten und hat einen 75-Millionen-Pfund-Fond angekündigt, um zehntausende Briten, die im Ausland festsitzen nach Hause zu bringen.

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