In Ecuador sind Behörden und Bestatter offenbar mit den vielen Covid19-Toten überfordert. Selbst der Präsident räumt ein, dass die offiziellen Zahlen zu gering sind.
Die Coronavirus-Pandemie überfordert die Behörden und die Bestatter in Ecuador. In der besonders betroffenen Stadt Guayaquil lagen Leichen auf den Straßen, denn offenbar gab es zu viele Tote. Die Leichenhallen der Krankenhäuser sind überfüllt. Da in Ecuador nur sehr wenig getestet wird, gibt selbst der Präsident zu, dass die offiziellen Zahlen hinter der Realität herhinken.
Einige Tote werden auf privaten Friedhöfen beerdigt.
Ein Mann, dessen Großmutter an Covid-19 gestorben ist, klagt: "Wir hätten einige Hilfe erwartet. Was ist mit den Leuten, die kein Geld haben? Dann gibt es keine christliche Beerdigung. Das tut den Angehörigen besonders weh."
Und ein anderer erzählt: "Ich habe den Notruf angerufen. Die haben mir gesagt, wir können die Leiche nicht abholen. Vielleicht morgen, denn heute gab es über 50 Tote. Am Tag drauf haben sie gesagt, heute haben wir 70 Tote. Wir können nicht kommen, um ihren Vater abzuholen."
Offiziellen Angaben zufolge waren in Ecuador - Stand Freitagabend - 120 Menschen an Covid-19 gestorben. Doch Experten rechnen damit, dass es in den kommenden Monaten allein in Guayaquil mehr als 3.000 Tote geben könnte.