Feuerwehrleute in der Ukraine kämpfen seit mehr als einer Woche gegen Waldbrände rund um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. In dem seit mehr als 30 Jahren gesperrten Gebiet hatte es immer wieder gebrannt - die Polizei ermittelt gegen einen möglichen Brandstifter
Feuerwehrleute in der Ukraine kämpfen seit mehr als einer Woche gegen Waldbrände rund um das havarierte AtomkraftwerkTschernobyl, auch mit Löschflugzeugen und Hubschraubern. 366 Einsatzkräfte seien vor Ort, so der Katastrophenschutz ("TASS").
In dem radioaktiv belasteten Gebiet brannten demnach Gras, Gestrüpp und Waldboden. Zum Ausmaß der Brände hatten die Behörden auf Satellitenbilder verwiesen, wonach vor einigen Tagen ein Gebiet von etwa 2.400 Hektar innerhalb des Sperrgebiets in Flammen gestanden habe - die Fläche entspricht gut 3.000 Fußballfeldern.
Umweltschützer befürchten, dass Radioaktivität freigesetzt wird. Der Rauch zog bis in die etwa 100 Kilometer entfernte Hauptstadt Kiew.
Die Grenzwerte für radioaktive Strahlung seien in den besiedelten Gebieten in der Nähe der Feuer nicht überschritten worden, hatte die Zonenverwaltung am Wochenende versichert.
ERMITTLUNGEN GEGEN MÖGLICHEN BRANDSTIFTER
Die Polizei hat laut Medien einen der Brandstiftung Verdächtigten ("TASS") identifiziert und Ermittlungen eingeleitet.
In den vergangenen Jahren hatte es mehrfach in den unbesiedelten Gebieten rund um die Atomruine gebrannt. Als Ursache wurde immer wieder Brandstiftung vermutet. PräsidentWolodymyr Selenskyj kritisierte leichtfertigen Umgang mit Feuer.
Nach der Explosion des Blocks vier im damals noch sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 waren radioaktiv belastete Landstriche gesperrt worden. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt.
Das Gebiet ist inzwischen für geführte Touristentouren zugänglich.
su mit dpa