ILO: "Wir müssen den Schwächsten helfen, damit sie überleben können"

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Von Sebastian Zimmermann mit dpa
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Durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind weltweit rund 1,6 Mrd. Arbeitskräfte in ihrer Existenz bedroht

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Durch die drastischen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind die Arbeitsmärkte weltweit eingebrochen.

Fast die Hälfte der 3,3 Milliarden Arbeitskräfte seien in ihrer Existenz bedroht, erklärt der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation, Guy Ryder:

Der Verlust der Arbeitsstunden wird im zweiten Quartal dieses Jahres auf 10,5 Prozent anwachsen. Das entspricht einem Umfang von insgesamt rund 305 Millionen Vollzeitstellen weltweit.
Guy Ryder
ILO-Chef

Vor zwei Wochen war man noch von 195 Millionen weggebrochenen Arbeitsplätzen in Vollzeit ausgegangen.

Betroffen seien vor allem Europa, Zentralasien und der amerikanische Kontinent. Im Besonderen: 1,6 der zwei Milliarden Menschen, die keinen Arbeitsvertrag besitzen.

Nach unserer Schätzung ist das Durchschnittseinkommen der Menschen mit irregulären Arbeitsverträgen um 60 Prozent eingebrochen. Diese Arbeiterinnen und Arbeiter verdienen nicht viel.
Es ist also extrem wichtig, den Schwächsten zu helfen - ganz einfach, damit sie überleben können.
Guy Ryder
ILO-Chef

Laut ILO sind der Groß- und Einzelhandel am schwersten betroffen. 47 Millionen Arbeitgeber, das sind etwa die Hälfte aller Arbeitgeber weltweit, seien in diesen Sektoren aktiv.

Zusammen mit den Selbstständigen seien insgesamt 436 Millionen Betriebe weltweit von schweren Einbrüchen bedroht.

Bei ihren Berechnungen geht die ILO von in vielen Ländern noch üblichen 48-Stunden-Wochen aus. Auf eine europäische Woche mit 40 Arbeitsstunden oder weniger berechnet wäre der Arbeitsplatzverlust noch größer.

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