Erst mal ein Espresso - aber wie wird das mit der U-Bahn in Rom?

Erst mal ein Espresso - aber wie wird das mit der U-Bahn in Rom?
Copyright Alessandra Tarantino/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Giorgia Orlandi
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Die größte Herausforderung für die Zeit nach dem kompletten Lockdown wegen des #Coronavirus ist der öffentliche Nahverkehr, meint die #euronews-Korrespondentin in Rom @giorgiaorlandi_

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Viereinhalb Millionen Italiener arbeiten jetzt wieder, aber nach der zweimonatigen Ausgangssperre wegen der Coronavirus-Pandemie ist vieles nicht wie zuvor - kein "Business as usual".

In Rom gibt es keine Touristen mehr - bisher bieten Cafés und Restaurants meist nur Getränke und Essen zum Mitnehmen an. Und bei weitem nicht alle sind wieder geöffnet.

Eine Restaurantbesitzerin ist eher pessismistisch. Sie steht mit grüner Gesichtsmaske in der Tür: 

"Nur ich, mein Mann und mein Sohn arbeiten hier, wir sind bei etwa 10% dessen, das wir früher gemacht haben. So können wir nicht einmal unsere Ausgaben decken. Wir wollen unsere Gaststätte unbedingt retten. Wir haben dieses Restaurant seit 35 Jahren. Die nächsten drei Monate werden tragisch sein, wir haben keine Touristen und viel weniger Gäste."

Das Wichtigste für viele Italiener war am Montagmorgen, sich einen Espresso zu holen. Der erste Kaffee aus der Kneipe seit Beginn der Ausgangssperre.

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Der Kaffee zum MitnehmenCopyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.Alessandra Tarantino
Die Leute suchen verzweifelt ein Gefühl von Normalität
Betreiberin einer Bar
in Rom

Die Betreiberin einer Bar erklärt: "Seit wir wieder geöffnet sind, haben wir ununterbrochen gearbeitet, unsere Kaffeemaschine läuft die ganze Zeit. Das ist schon wichtig. Die Leute suchen verzweifelt ein Gefühl von Normalität - mit dem Kaffee."

Draußen sitzen, Kaffeetrinken - die einfachen Dinge des Lebens genießen. Das ging lange nicht.

Eine ältere Frau meint:  "Das habe ich gebraucht! Nach zwei Monaten kann ich mich endlich auf eine Bank setzen und einen Kaffee trinken. Es ist nicht wieder normal, aber wir sind auf dem Weg in eine Art Normalität."

Es ist ein bisschen wie der erste Schultag.
Frau in Rom

Eine andere Frau lacht unter ihrer Wegwerfmaske: "Es fühlt sich an wie ein Neuanfang, es ist ein bisschen wie der erste Tag in der Schule oder der erste Tag bei der Arbeit. Es ist wie ein Neuanfang".

Parks sind wieder offen, Kinder dürfen mit ihren Eltern nach draußen, doch weiterhin gibt es strenge Regeln.

Wie wird das in der U-Bahn, wenn mehr Leute unterwegs sein werden?

Die U-Bahn-Stationen sind fast menschenleer. Überall stehen Schilder, auf denen die neuen Regeln erklärt werden. In den Waggons dürfen nur bestimmte Sitze benutzt werden. Zur Zeit werden nur etwa die Hälfte der Fahrgäste, die normalerweise unterwegs sind, befördert. Im Juni sollten wieder mehr Menschen unterwegs sein. Wie es dann funktioniert, ist vielen unklar.

Eine Frau in der U-Bahn sagt: "Ich denke, es müssen mehr Züge fahren, wie soll es sonst möglich sein, die Abstandsregelen zu respektieren".

Euronews-Korrespondentin Giorgia Orlandi erklärt: "Die größte Herausforderung ist der öffentliche Nahverkehr, dass die Menschen in Bussen und in der U-Bahn soziale Distanzierung respektieren. In zwei Wochen wird die Regierung beurteilen, ob der Plan für Phase 2 funktioniert hat oder nicht. Einige meinen, das Amt von Ministerpräsident Giuseppe Conte stehe auf dem Spiel."

Journalist • Kirsten Ripper

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