Futtern in der Ausgangssperre: Menschen in Frankreich setzen Speck an

(FILES) 19. April 2020 Ein Käseverkäufer mit Atemschutzmaske (Photo by BERTRAND GUAY / AFP)
(FILES) 19. April 2020 Ein Käseverkäufer mit Atemschutzmaske (Photo by BERTRAND GUAY / AFP) Copyright BERTRAND GUAY/AFP or licensors
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Von Andrea Büring mit dpa
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Käse, Wein, Süßigkeiten, Tiefkühlpizza, Haute Cuisine... Seit dem Lockdown geht es bei den Französinnen und Franzosen vor allem um eins: ums Essen.

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Schlemmen wie Gott in Frankreich. Ihre hoch gelobte Esskultur wird den Franzosen während der Ausgangssperre zum Verhängnis.

Laut einer Studie haben seit Mitte März 58 Prozent der Französinnen und 56 Prozent der Franzosen an Gewicht zugelegt. Männer traf es härter, sie nahmen durchschnittlich 2,7 Kilo, Frauen 2,3 Kilo zu. Das zeigt eine Befragung des Meinungsforschungsinstitut Ifop.

Gründe hierfür sind demnach mangelnde Bewegung, häufigeres Naschen und Kummeressen angesichts einer als unsicher empfundenen Situtation. Auch die regelmäßigen Online-Apéros, bei denen sich die Menschen noch nicht mal von der Couch bewegen müssen, um Freunde zu treffen, hinterlassen Spuren.

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A woman drinks a glass of wine as she speaks and shares a drink with friends in France. (Photo by NICOLAS TUCAT / AFP)AFP or licensorsNICOLAS TUCAT

Eher von der Gewichtszunahme betroffen sind der Studie zufolge Paare mit Kindern als solche ohne oder Singles. Liebe geht halt durch den Magen - Stress auch, der durch die Doppelbelastung Homeschooling versus Homeoffice entsteht.

Rollenbilder verstärken sich während der Ausgangssperre

42 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrem Partner darüber gestritten zu haben, wer kocht. Der Umfrage zufolge gaben 71 Prozent der Frauen an, dass das Kochen hauptsächlich an ihnen hängt. Nur 21 Prozent sagten demnach, dass diese Aufgabe gleichmäßig zwischen den Partnern aufgeteilt wird. Acht Prozent erklärten, der Mann stehe größtenteils am Herd.

Kochen nimmt mehr Platz ein

Essen stand während der Ausgangssperre generell mehr im Fokus der Französinnen und Franzosen: Rund 42 Prozent der befragten Franzosen und Französinnen gaben an, während des Lockdowns mehr Zeit auf das Kochen zu verwenden als zuvor. Außerdem werde mehr hausgemacht: 29 Prozent gaben demnach an, zu Hause selbst Joghurt herzustellen oder Brot zu backen. Leere Mehl-Regale in Supermärkten zeugen davon.

Strenge Ausgangssperre

In Frankreich gelten seit Mitte März strenge Ausgangsbeschränkungen. Sport an der frischen Luft ist zeitlich auf eine Stunde begrenzt. In der Hauptstadt Paris dürfen Sportler zudem nur zu bestimmten Tageszeiten am Morgen und Abend raus. Die Ausgangssperre soll ab kommenden Montag, dem 11. Mai, schrittweise gelockert werden.

Weitere Quellen • Darwin Nutrition, IFOP

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