Kohlestrom: Knock-out durch Corona-Krise?

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Von Sebastian Zimmermann mit The Guardian
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Viele Betriebe haben im Zuge der Corona-Krise vorübergehend dicht gemacht - manche werden gar nicht erst wieder hochgefahren.

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Das Kohlekraftwerk in Datteln, Nordrhein-Westfalen. Energie aus Kohle hat es derzeit schwer. Umso mehr, seit viele Betriebe im Zuge der Corona-Krise ihre Produktion heruntergefahren haben.

Branchenkenner gehen davon aus, dass sich die weltweite Kohleindustrie nicht von der Covid-19-Pandemie erholen wird.

Der Lockdown hat es noch offensichtlicher gemacht, denn die Nachfrage ist weiter gesunken und Kohle kann nicht mehr mit den erneuerbaren Energien mithalten. Aber das war bereits ein Trend, den wir im vergangenen Jahr beobachtet haben: Die Betriebsstunden der Kohlekraftwerke sind um 24% gesunken - das ist wirklich ein großer Rückgang.
Kathrin Gutmann
Direktorin, Kampagne "Europe Beyond Coal"

Die langfristige Abkehr von fossilen Brennstoffen ist während der Krise automatisch beschleunigt worden - in mehreren Ländern sind bereits Kraftwerke früher dicht gemacht worden, als ursprünglich geplant.

Jetzt gilt es sicherzustellen, dass, im Zuge der Lockerungen, die Regierungen mehr auf saubere, auf erneuerbare Energien setzen sollten. Denn wir müssen sicherzustellen, dass bei den CO2-Emissionen keine Neuverschuldung entsteht.
Kathrin Gutmann
Direktorin, Kampagne "Europe Beyond Coal"

Laut Aussage der Kampagne "Europe Beyond Coal" wurde in Großbritannien während des Lockdowns 35 Tage lang keine Energie aus Kohle gewonnen - zuletzt wurde seit Beginn der industriellen Revolution vor mehr als 230 Jahren für eine so lange Dauer auf Kohlestrom verzichtet. In Portugal setzt man in den kommenden zwei Monaten ebenfalls nicht auf Energie, die aus diesem fossilen Brennstoff gewonnen wird.

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