Die Corona-Krise hat auch Folgen für illegale Jobs: Mit dem Lockdown kam die Arbeitslosigkeit.
Quarticciolo, eine Stadt östlich von Rom. 70 Prozent der Einwohner verdienen hier ihren Lebensunterhalt mit Arbeit, die nicht angemeldet ist oder mit Drogenhandel.
Doch mit dem Lockdown kam auch die Arbeitslosigkeit. Schreiner, Handwerker, Reinigungskräfte - sie alle können kaum auf Hilfen vom Staat hoffen. Zweimal pro Woche stehen sie Schlange, für Lebensmittelpakete oder Einkaufsgutscheine.
Viele Menschen in Italien haben illegale Jobs, mehr als in anderen Teilen Europas. Ganze Familien können sich so über Wasser halten, zudem spielt es eine wichtige Rolle für das Wirtschaftswachstum.
Stefano Belmonte hatte in den vergangenen drei Monaten keine Arbeit. Er muss seine Frau und seine Tochter versorgen. Er schaut in seinen Korb:
"Ich hab etwas Gemüse, Tomaten, Spaghetti, Obst, Eier. Das ist genug für Mittag- und Abendessen. Es ist nicht viel, aber ich werde mein Bestes tun, damit es für uns drei reicht."
In Quarticciolo sind die Menschen füreinander da. Stefano hilft seit einigen Jahren in einer Wohltätigkeitsorganisation. Auf diese Weise kann er sich selbst beschäftigen und nebenbei die örtliche Gemeinschaft unterstützen.
Um junge Leute von der Straße zu holen, wurde ein Boxhalle gebaut. Doch diese hat noch nicht wiedereröffnet, die Teenager in der Stadt fühlen sich jetzt verloren.
Gian Maria Fara ist Präsident des Institutes für politische, soziale und wirtschaftliche Studien (Eurispes). Für ihn entstand die Schattenwirtschaft durch die langsame Bürokratie des Landes sowie urch die hohen Einkommenssteuersätze. Jedoch macht sie 35 Prozent des BIP Italiens aus.
Spannungen in der Gesellschaft - das könnte letztendlich eine Folge der Corona-Krise sein. Viele Menschen in Italien werden keine andere Wahl haben, als kriminelle Organisationen zu unterstützen.