In der europäischen Autoindustrie könnten demnächst zehntausende Jobs verloren gehen. Der französische Herstellter Renault kämpft laut Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire ums Überleben und "kann verschwinden".
In der europäischen Autoindustrie könnten demnächst zehntausende Jobs verloren gehen. Der französische Hersteller Renault kämpft laut Frankreichs Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire ums Überleben. Hinzu kommt, dass der Renault-Partner Nissan 20.000 Stellen streichen will, viele davon in Europa.
In einem Rundfunkinterview sagte Le Maire: "Renault kann verschwinden. Große Industriehersteller können verschwinden, da müssen wir realistisch sein. Mein Credo in dieser Krise ist es, den Franzosen die Wahrheit zu sagen. Ich habe den Ernst dieser Krise nie verschwiegen und ich verheimliche auch den Ernst der Situation von Renault nicht. Ich weiß aber auch, dass Renault außergewöhnliche Ressourcen hat, außergewöhnliche Technologien, motiviertes Personal, geschickte Arbeiter. Renault kann und wird wieder auf die Beine kommen."
Erst vor Tagen hatten Spekulationen für Unruhe gesorgt, dass Renault vier Standorte in Frankreich schließen will, darunter die Großfabrik Flins bei Paris. Dies dürfe nicht passieren, so die Regierung.
Renault steckt bereits seit längerem in der Krise. 2018 erschütterte zunächst die Festnahme des langjährigen Konzernchefs Carlos Ghosn in Japan das Unternehmen.
Im Jahr darauf rutschte Renault in die roten Zahlen und kündigte einen Sparkurs an. Nun verschärft die Coronakrise die Lage noch einmal deutlich. Renault hat Staatshilfen beantragt. Kommenden Mittwoch wollen Renault und Nissan bekanntgeben, wie sie weiter verfahren möchten.