Historischer Schritt: Maduro öffnet Treibstoffmarkt

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Von Euronews mit dpa
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Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat den Handel mit Benzin zu üblichen Marktpreisen an 200 Tankstellen des Krisenlandes freigegeben. Subventioniertes Benzin bleibt aber in geringen Mengen erhältlich.

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Solidaritätsbekundungen venezolanischer Raffinerie-Arbeiter mit dem Iran im Hafen La Ceabello. Die iranischen Benzinlieferungen an Bord von fünf Tankern sind in der Versorgungskrise des Landes zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Trotzdem ließ der venezolanische Präsident Nicolás Maduro die bilateralen Beziehungen der Länder hochleben. Beide Nationen verbinden die gegen sie verhängten Wirtschaftssanktionen der USA.

Maduro kündigte in einer Fernsehansprache an, sobald wie möglich nach Teheran zu reisen: "Wir werden im hochrangigen gemeinsamen Ausschuss tagen, um Abkommen über Energiezusammenarbeit, finanzielle Zusammenarbeit und militärische Zusammenarbeit zu unterzeichnen."

Benzin zu Marktpreisen

Aus der Versorgungsnot heraus ließ Maduro jetzt in einem historischen Schritt den Treibstoffmarkt öffnen, und die Preise für das bislang praktisch kostenlose Benzin erhöhen. Rund 200 Tankstellen würden Benzin künftig zum Marktpreis von 50 Dollar-Cent pro Liter anbieten, erlärte Maduro. Der Präsident sprach von einer neuen Politik als Schritt zu einer neuen Normalität.

Der Treibstoff für den öffentlichen Nahverkehr und das Transportgewerbe bleibe aber weiter voll subventioniert, so Maduro weiter. Außerdem habe jeder Fahrzeughalter pro Monat Anspruch auf 60 bis 120 Liter Benzin zum subventionierten Preis von 5000 Bolivar pro Liter, das entspricht gut zwei Dollar-Cent.

Venezuela verfügt über die weltweit größten Erdölreserven, kann diese aber wegen Misswirtschaft und Devisenmangel nicht ausschöpfen.

Der Iran entsandte insgesamt fünf Tanker mit Benzin, das Venezuela laut Maduro mit US-Dollars bezahlt. Die Lieferungen decken den nationalen Treibstoffbedarf laut Experten nur für einige Wochen.

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