Zweite Welle von Covid-19 in Iran - trotz Temperaturen über 30 Grad

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Von Euronews mit dpa, AP
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Die Zahl der täglichen #Coronavirus-Infektionen in Iran ist wieder angestiegen. Der Präsident will dennoch die geplanten Lockerungen umsetzen.

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"Es bleibt uns nichts anderes übrig, als gleichzeitig mit dem Kampf gegen die Pandemie die Menschen wieder ihrer Arbeit nachgehen zu lassen." Das sagte Irans Präsident Hassan Ruhani an diesem Samstag. Das Land erlebt derzeit - trotz hoher Temperaturen von über 30 Grad - eine zweite Welle der Coronavirus-Infektionen. "Wir müssen arbeiten, die Fabriken müssen funktionieren, die Geschäfte öffnen, aber der Kampf gegen das Virus muss weitergehen," sagte Ruhani auch in einer im TV übertragenen Rede.

Ab Mitte Juni werden auch Kitas und Kinos wieder geöffnet, die Universitäten nahmen an diesem Samstag den Unterricht wieder auf - und es soll wieder Freitagsgebete in den Moscheen sowie Konzerte geben. Diese Lockerungen kündigte der Präsident auf seiner Internetseite an. Wenige Tage zuvor hatte Ruhani aber auch erklärt, dass Einschränkungen eventuell wieder eingeführt werden könnten. Versammlungen für Familienfeiern wie Hochzeiten und Beerdigungen bleiben aber vorerst verboten.

Das Gesundheitsministerium in Teheran verzeichnete in den vergangenen 24 Stunden 2260 Neuinfektionen und 75 Tote in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle im Iran insgesamt lag am 6. Juni offiziell bei 8.206.

Beobachter unterstreichen, dass in einigen Teilen des Landes die Menschen keine Masken tragen und keine Abstandsregelen beachten. Offenbar führen die hohen Temperaturen in Iran nicht zu einem automatischen Abflachen der Coronavirus-Kurve.

Auch Experten und das Gesundheitsministerium beklagen das mangelnde Beachten der Corona-Regeln. Zudem machen sie die bereits umgesetzten Lockerungen für den Wiederanstieg der Ansteckungen verantwortlich. Nur noch 30 Prozent der Iranerinnen und Iraner nehmen die Pandemie ernst, meinen die Behörden. 

Die wirtschaftliche Lage in Iran war schon vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sehr schwierig - auch wegen der von den USA gegen das Land verhängten Sanktionen.

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