"Die Milizen waren es nicht" - Igor Girkin zum MH17-Abschuss

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Copyright Pavel Golovkin/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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Seit drei Monaten wird in den Niederlanden über den Abschuss von Flug MH17 der Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine verhandelt, bei dem vor knapp sechs Jahren 298 Menschen starben. Angeklagt ist unter anderem Igor Girkin, damals Chef der prorussischen Militäroperationen im Donbass

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Seit drei Monaten wird in den Niederlanden über den Abschuss von Flug MH17 Amsterdam-Kuala Lampur der Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine verhandelt, bei dem vor knapp sechs Jahren (17/07/2014) 298 Menschen starben. Angeklagt sind – in Abwesenheit - drei Russen und ein Ukrainer. Sie werden nicht beschuldigt, direkt am Abschuss beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen in der Kommandokette oben gestanden haben, die ein BUK-System (Boden-Luft-Lenkwaffensystem) aus Russland an den Abschussort und wieder zurück brachte. Einer von ihnen ist Igor Girkin (49) alias Kommandant Strelkow, zur fraglichen Zeit Chef der prorussischen Militäroperationen im Donbass. Im Gespräch mit Euronews sagte er:

Igor Girkin, in Moskau:

"Was die gerichtliche oder strafrechtliche Verantwortung angeht, dazu sage ich nichts. Milizen haben die Boeing nicht zum Absturz gebracht. Keine weiteren Kommentare dazu. ....... Die Untersucher haben keine Telefongespräche in der Hand, die mich oder meine Untergebenen in Bezug auf Boeing persönlich belasten würden."

© Euronews
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Nach den Ermittlungen wurde das BUK-System, das eigentliche Corpus Delicti, vom Rebellen-Gebiet in der Ukraine abgefeuert und nach dem Abschuss des Flugzeugs sofort wieder auf russisches Territorium zurückgebracht...

Igor Girkin, in Moskau:

"Das Einzige, was ich gemacht habe war, dass diese Blackboxen zu mir gebracht wurden, von der mir untergeordneten Miliz, die den Ort des Boeing-Absturzes bewachte. Tut mir leid – aber in den beiden Telefongesprächen, in denen ich selbst gesprochen habe, ging es weder um die Boeing noch um den Fall.”

RUSSLAND LEHNT JEDE VERANTWORTUNG AB...

Russland lehnt es offiziell ab, die Verantwortung für den Angriff zu übernehmen, und sagt, dass dies Sache der ukrainischen Milizen war. Gegenargument: Die Rebellen hatten zwar Flugabwehrwaffen, die reichten aber nicht bis in die Flughöhe der malaysischen Boeing.

Igor Girkin, in Moskau:

"Ich meine, dass (Russlands Präsident Wladimir) Putin in dieser Situation unverantwortlich gehandelt hat, durch seine Worte, durch seine Taten, indem er die Menschen im Donbass ermutigte….”

...UNTERSTÜTZTE ABER DIE SEPARATISTEN

Igor Girkin kommandierte die prorussische Miliz der sogenannten "Volksrepublik Donezk" vom 12. April bis zum 12. August 2014, die Russische Föderation beteiligte sich militärisch nicht direkt an den Aktionen. Doch Moskau unterstützte die Separatisten, indem es ihnen Material schickte. Und einige russische Milizionäre kämpften in diesem Krieg als private Freiwillige.

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