"Bassins de lumières" - Deutscher U-Boot-Bunker als Kunstzentrum

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Ein Monstrum aus Beton hat sich in Bordeaux in ein High-Tech-Kunstzentrum verwandelt. Der Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg diente früher der deutschen und italienischen Marine als U-Boot-Basis.

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Vorhang auf für das weltweit größte digitale Kunstzentrum: Hinter der morbiden Kulisse eines gigantischen deutschen U-Boot-Bunkers entstanden am Ufer der Garonne in Bordeaux die "Bassins de lumières", die Lichtbecken.

Vor der Umwandlung besser bekannt als "Monster aus Beton", eröffnet die Anlage ungekannte Einblicke in modernste Lichtgestaltung in einer immer noch befremdlich wirkenden Umgebung.

Kunsthistoriker Mathieu Marsan erläuterte: "Diesem Stützpunkt war eine Flottille von 43 U-Booten zugeordnet, die ab Mai 1943 einsatzbereit war. Der Bau besteht aus 600.000 Kubikmetern Stahlbeton. Seine Zerstörung wäre wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen."

Gustav Klimt im Vordergrund

Eröffnet wird die mehrdimensionale Erlebniswelt an diesem Mittwoch mit Werken des österreichischen Malers Gustav Klimt.

Wiedergespiegelt in Wasserbecken und projiziert auf Wände, entwickeln die riesigen Abbildungen eine besondere Wucht und Dynamik.

"Ein Klumpen Beton"

Augustin de Cointet de Filain ist der Direktor der "Bassins de Lumieres": "Im Wesentlichen ist das ein Klumpen Beton, der gigantisch und feucht ist, und wir verwenden Technologie und Mikroelektronik, so dass wir vor einer Reihe von Herausforderungen stehen. Klimt malte auch Schichten. Wenn man sich ein Klimt-Gemälde genau ansieht, hat man Emaille, Blattgold, und viele andere Materialien. Die unberührten Wände des Bunkers bestehen aus bröckelndem Beton, überall sind Risse. Man erhält diesen tiefen, schichtweisen Effekt, der sehr gut funktioniert."

Die Ausstellung, deren letzter Erlebnisraum dem Maler Paul Klee gewidmet ist, läuft bis Anfang Januar. Karten gibt es nur online und es herrscht Mundschutzpflicht. Der normale Eintritt kostet 13,50, reduziert 11,00 Euro. Kinder bis fünf Jahre kommen kostenlos rein.

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