Mundschutz-Jagd: Warum eine junge Französin selbstgenähte Masken versteckt

Célia verschenkt Masken, aber die Empfänger müssen was dafür tun.
Célia verschenkt Masken, aber die Empfänger müssen was dafür tun. Copyright @Super_DID
Von Alexandra Leistner
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Eigentlich wollte sie ihre Masken verkaufen, doch als der gewünschte Erfolg ausbliebt und auch eine passende Platform dafür, entschied Célia, etwas für die Allgemeinheit und gegen die Verbreitung der Covid-Krise zu tun.

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Haben Sie das Glück, ein Händchen für Handarbeit oder jemanden in der Familie bzw. dem Bekanntenkreis zu haben, der gut mit einer Nähmaschine umgeht? Viele Menschen weltweit haben sich mittlerweile mit sogenanntem Mund-Nasen-Schutz ausgerüstet. Etliche Geschäfte bieten die vom RKI empfohlene Schutzausrüstung zudem an.

Selbstgenähte "Masken" sehen nicht nur soweit schick aus, wie das mit einer Verdeckung des Gesichts eben geht, sie sind auch gut für die Umwelt, weil man sie waschen kann und nach der Verwendung nicht wegschmeißt.

Eine junge Frau aus Lyon hat entschieden, ihre selbstgefertigten Masken in der Stadt zu verstecken, für diejenigen, die bisher noch keine haben.

In der Großstadt sind Masken in den öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht, auch einige Läden sowie die Post verlangen von Kunden, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

An diesem Samstag machte Célia sich auf ihrem Rad auf den Weg in den großen Stadtpark Tête d'Or (was übersetzt - ganz passend - so viel heißt wie goldener Kopf) ihrer Heimatstadt Lyon. 12 kleine Pakete mit weißen Punkten darauf und einer kleinen persönlichen Nachricht an den oder die unbekannte/n EmpfängerIn legte sie auf den Bänken und anderen Plätzen aus.

Bilder, die sie auf Twitter veröffentlicht, geben Hinweise auf die Orte, an denen die Umschläge "versteckt" sind.

@Super_DID
12 der kleinen gepunkteten Couverts hat Célia am Wochenende im Stadtpark verteilt.@Super_DID

Sie wünscht sich, dass mehr Menschen einen Mund-Nasen-Schutz tragen, gerade um die schwächeren Personen, die mit Vorerkrankungen, vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen: "Ich bin selbst Diabetikerin und bin geschockt zu sehen, wie wenige Menschen im Moment Masken und Handschuhe in der Öffentlichkeit tragen".

Inspiriert ist die junge Frau auch von ihrer Mutter, die Krankenpflegerin ist und seit Beginn der Empfehlungen zum Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit rund 500 Stück selbst hergestellt hat. Sie setzte sich an ihre Nähmaschine, stellte ihre eigenen Stoffmasken für ihr Unternehmen her und versuchte sie zudem zu verkaufen, doch ohne viel Erfolg.

Dann kam ihr die Idee mit der Schatzsuche.

Eine Rückmeldung von den glücklichen Findern hat Célia bisher nicht bekommen, ihre Kontaktdaten hat sie in das Couvert gesteckt. Aber dafür gab es Zuspruch und Lob von Followern auf Twitter, die ihre Idee toll finden. Diane schreibt: "Ich liebe Ihr Konzept! Eine kleine Tour auf den Hügeln des 5. Arrondissement? Ich würde gerne bei der Masken-Jagd mitmachen. Danke für diese schöne, solidarische Initiative".

Auch in den kommenden Tagen oder Wochen will Célia wieder Masken verstecken. Einige wird sie auch in den Bücherkisten oder an Sammelstellen für bedürftige Menschen hinterlegen.

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