OECD rechnet mit schlimmster Rezession seit 100 Jahren

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Von Euronews
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Für die Zeit der Post-Pandemie hat die OECD zwei Szenarien entworfen. Eine Prognose beinhaltet nur die aktuelle Infektionswelle, die zweite wurde auf Grundlage einer zweiten Infektionswelle berechnet.

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Die OECD hat vor nie dagewesenen und langanhaltenden Folgen der Coronaviruspandemie gewarnt. Diese werde sich erheblich auf die Wirtschaft und Lebensstandards auswirken.

Auf einzelne Länder übertragen, dürften die Folgen unterschiedlich sein. Am folgenschwersten wäre nach OECD-Prognosen Frankreich betroffen, gefolgt von Großbritannien und Italien.

Frankreich wird ein Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 11,4 Prozent vorausgesagt. Italien muss mit 11,3 Prozent rechnen, Großbritannien mit 11,5 Prozent und Deutschland mit 6,6 Prozent.

Aber diese ohnehin schon düstere Prognose kann nach Angaben von OECD-Generalsekretär Angel Gurria noch schlimmer werden: "Zunächst einmal prophezeien wir ein Minus von sechs Prozent für die Weltwirtschaft im Jahr 2020, falls die Pandemie nicht wieder auftritt. Wenn wir eine zweite Welle haben denken wir, dass sie um 7,5 Prozent oder vielleicht sogar noch mehr schrumpfen kann. Wir sehen eher eine U-förmige Erholung als eine V-Form."

Szenario zweite Infektionswelle

Für den Fall einer zweiten Welle sagt die OECD auch für Europa noch höhere Rückgänge des Bruttosozialprodukts voraus. Auch in dieser Prognose liegt erneut Frankreich vor Großbritannien und Italien.

Frankreich droht dann ein Rückgang des Bruttoinlandprodukts in Höhe von 14.1 Prozent. Italien und Großbritannien kämen jeweils auf 14 Prozent, Deutschland auf 8,8 Prozent.

Generalsekretär Gurria erklärte, die Arbeitslosigkeit dürfe nicht auf hohem Niveau bleiben, sonst drohe einer ganzen Generation junger Menschen ein Rückschlag: "Die Zukunft Europas ist die Integration. Ein integriertes Europa. Wir werden besser dran sein. Das Wohlstandsniveau wird gesteigert werden. Die Gesundheitssysteme fallen nicht in die Zuständigkeit der Europäischen Kommission. Sie liegen in der Verantwortung jedes einzelnen Landes. Sie haben es also im Grunde genommen mit unterschiedlichen Politiken zu tun und mit unterschiedlichen Vorgehensweisen, wie Sie die Zahlen lesen und wie Sie auf die Zahlen reagieren. Aber letzten Endes haben Sie einen ziemlich stetigen und ich würde sagen, ziemlich allgemeinen Ansatz gehabt."

Unterm Strich erwartet die OECD die schlimmste Rezession zu Friedenszeiten seit hundert Jahren.

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