Coronavirus-Ausbrüche in Deutschland: Infektionsherd Großschlachterei

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369 Haushalte in Berlin Neukölln stehen unter Quarantäne. Die Zahl der Infizierten ist weiter angestiegen. Auch mindestens 40 Arbeiter in einer Großschlachterei haben sich angesteckt

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Nach dem Ausbruch des Coronavirus in Berlin spitzt sich die Lage weiter zu. 70 Menschen sind in mehreren Gebäudekomplexen in Neukölln mittlerweile mit Sars-CoV-2 infiziert - der höchste Anstieg, seitdem die Corona-Maßnahmen in Deutschland gelockert worden sind. Die Behörden reagierten umgehend. 369 Haushalte stehen unter Quarantäne.

Der Bürgermeister von Neukölln, Martin Hikel, sagte:

Das Besondere daran ist, dass es so wahnsinnig schnell ging. Wir haben in kurzer Zeit feststellen können, dass ganze Wohnblöcke betroffen sind und wir diese unter Quarantäne stellen müssen. Was auch neu ist ist, dass die Wohnverhältnisse extrem eng sind und dass es eben nicht leicht ist, mit acht Personen in einer Zwei-Zimmer-Wohnung sich aus dem Weg zu gehen oder auch zwei Wochen lang nur aufeinanderzuhocken.

Im westfälischen Reda-Wiedenbrück hat es erneut einen Ausbruch in einer Großschlachterei gegeben. 400 Mitarbeiter sollen infiziert sein - mindestens, denn die Tests sind noch nicht alle analysiert. Die Furcht geht um vor einer erneuten Welle.

Der Epidemiologe Professor Antoine Flahault an der Universität Genf warnt:

Ganz Europa ist zwar in einer sehr privilegierten Lage. Allerdings dürfen wir das nicht als selbstverständlich hinnehmen und leichtsinnig werden, denn es besteht das große Risiko, dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt. Das Coronavirus ist immer noch im Umlauf, es verbreitet sich weiter.

Der Anstieg gilt als Feuerprobe für die neue Corona-App, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Sie ist auf freiwilliger Basis. Fast sieben Millionen Menschen in Deutschland haben die App in den ersten 24 Stunden heruntergeladen.

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