Ryanair: Kabinenbesatzungen begehren auf

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Copyright Armando Franca/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews
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Sie kämpfen gegen Lohnkürzungen und Stellenabbau. Die Pandemie setzt der Luftfahrt erheblich zu.

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Die Coronavirus-Pandemie hat den Flugverkehr erheblich durcheinandergewirbelt. Wochenlang standen Maschinen still, Luftfahrtunternehmen kämpfen ums Überleben - und mit ihnen ihre Angestellten. Die Flugbegleiterin Francesca Rinaldi gehört zur Verhandlungsgruppe, die versucht, mit ihrem Arbeitgeber Ryanair Regelungen zu treffen.

Zwischen 1200 und 2200 Euro verdient die Kabinenbesatzung pro Kopf und Monat. Arbeitnehmervertreter werfen dem Unternehmen vor, Kosten vor allem zu Ungunsten der Belegschaft einsparen zu wollen. Ryanair wollte sich gegenüber euronews nicht äußern, doch die Angestellten meldeten sich zu Wort.

„Eine Art Erpressung“

„In Frankreich haben wir das Angebot einer zehnprozentigen Lohnkürzung bei geringerer Arbeitszeit bekommen. Das würde ein Gehalt von 900 Euro netto bedeuten, das ist in Frankreich die Armutsgrenze. Das ist eine Art Erpressung, denn dieser Vorschlag wurde so erklärt: Sollten wir das nicht hinnehmen, hätte das Unternehmen 27 Flugbegleiter zu viel und müsste sich von Angestellten trennen“, sagt Damien Mourgues, Flugbegleiter bei Ryanair.

Francesca Rinaldi erläutert einem Kollegen in Spanien, wie sich die Lage in Deutschland darstellt: „Hier in Deutschland warnen sie verdeckt, aber auch eindeutig davor, dass es bei 940 Angestellten einen Überschuss von 571 gibt. Sie wollen also fast 60 Prozent der Kabinenbesatzung hier in Deutschland loswerden“, sagte sie.

„Das ist kein Verhandeln, das ist Bestimmen“

Und in Spanien? „Uns sagt Ryanair: Entweder unterschreiben Sie oder wir müssen 351 Mitglieder der Kabinenbesatzung feuern. Das ist kein Verhandeln, das ist Bestimmen“, so Gustavo Silva.

euronews-Reporter Hans von der Brelie kommentiert: „Der Himmel über Europa sieht düster aus, wegen COVID-19. Die Luftfahrtbranche steht vor einem brutalen Kampf um Marktanteile. Schon jetzt wird das Personal mancher Billigfluganbieter massiv unter Druck gesetzt. Dafür gibt es ein Wort: Sozialdumping.“

Den gesamten Bericht über das Ringen zwischen den Fluggesellschaften und ihren Belegschaften sehen Sie in unserer Sendung „Unreported Europe“.

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