In Serbien, Bulgarien, Nordmazedonien und Albanien sind die Coronazahlen zuletzt wieder stark angestiegen. In Serbien gibt es Vorwürfe, die Regierung habe die Zahlen geschönt.
In Serbien steigen die Coronazahlen wieder stark an. Die Regierung hat deshalb für die Hauptstadt Belgrad mehrere Maßnahmen verhängt, etwa eine Maskenpflicht im Nahverkehr. Außerdem gibt es Auflagen für Restaurants, die Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen wurden begrenzt.
Am Donnerstag hatte Serbien rund 360 neue Ansteckungen und sechs Tote innerhalb von 24 Stunden verzeichnet - der schärfste Anstieg seit Mitte April. Ursache ist womöglich die rasche Lockerung des Lockdowns Anfang Mai.
Präsident Aleksandar Vučić sagte: "In Belgrad haben wir die größten Probleme. Überall ist es deutlich einfacher als in Belgrad. 82,5 Prozent der Infizierten sind in Belgrad. In den anderen Regionen haben wir die Zahlen unter Kontrolle."
Unabhängige Medien werfen der Regierung vor, die Corona-Zahlen vor dem 21. Juni geschönt zu haben, um gute Bedingungen für einen sorglosen Wahlverlauf vorzutäuschen. Bei einer Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent ging aus dem Urnengang ein Parlament praktisch ohne Opposition hervor.
Wegen der vielen Fälle in Serbien schickt die Schweiz Einreisende ab jetzt wieder für zehn Tage in Quarantäne. Mehrere Coronainfektionen in der Schweiz lassen sich auf Besuche in Serbien zurückführen.
In Bulgarien sind zuletzt 165 Menschen binnen 24 Stunden neu positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es ist der zweithöchste Anstieg seit Beginn der Krise in dem Land. Vor ein paar Tagen landeten unterdessen die ersten Touristen in Varna am Schwarzen Meer.
In Nordmazedonien gab es zuletzt 173 neue Coronafälle und 15 Tote innerhalb eines Tages. Auch hier ist es die höchste Zahl seit dem Beginn der Pandemie im Land. Und Albanien meldete einen Tages-Anstieg um 82 neue Corona-Infektionen.