Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung stellen die Pandemiefolgen die weltweite Finanzkrise 2008 deutlich in den Schatten.
Der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge haben die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den weltweiten Arbeitsmarkt jene nach der Finanzkrise im Jahr 2008 deutlich überholt.
„Die Pandemie hat den Fortschritt, der im vergangenen Jahrzehnt nach der weltweiten Finanzkrise auf dem Arbeitsmarkt gemacht worden ist, weggefegt“, sagte Angel Gurria, der OECD-Generalsekretär.
„Anstieg der Armut und von Privatinsolvenzen“
Laut der Vorhersage der OECD könnte die Arbeitslosenquote am Ende des Jahres bei 9,4 Prozent liegen - im Vergleich zu 5,3 Prozent im Dezember 2019.
Sollte sich das Coronavirus im Herbst wieder deutlich stärker ausbreiten, rechnet die OECD damit, dass der Wert auf 12,6 Prozent steigt.
Gurria: „Diese Zahlen zeigen nicht die erhebliche Härte, die ein Hochschnellen der Arbeitslosenquote in diesem Ausmaß bedeutet. Das beinhaltet einen Anstieg der Armut und von Privatinsolvenzen.“
Schlechte Aussichten für den Start ins Berufsleben
Obwohl Arbeitnehmerinnen im Gesundheitswesen weltweit klar in der Mehrheit sind, trifft Frauen der jetzige Stellenabbau anders als nach der Finanzkrise 2008 weitaus mehr als Männer. Im Mai stieg die Zahl der weiblichen Erwerbslosen, aber nicht der männlichen.
Auch Beschäftigte mit geringem Einkommen und junge Menschen haben erheblich unter den Folgen zu leiden. Wer in diesem Jahr einen Schul- oder Hochschulabschluss erlangt, hat laut OECD in nächster Zukunft sehr schlechte Aussichten auf einen Arbeits- oder Praktikumsplatz.