Moskau: 130 Festnahmen bei Protest gegen Putins Verfassungsänderungen

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Von Christoph Wiesel mit dpa
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Rund 1.000 Menschen demonstrierten in Moskaus Innenstadt gegen die Machtausweitung von Kremlchef Wladimir Putin. Die Polizei beobachtete die Demonstranten zunächst und nahm dann immer mehr fest.

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Bei einem Protest in Moskau sind mehr als 130 Menschen festgenommen worden. Sie hatten gegen die kürzlich in Kraft getretenen Verfassungsänderungen protestiert. Insgesamt nahmen rund 1.000 Menschen an der Protestaktion in Moskaus Innenstadt teil. Sie sammelten dort Unterschriften gegen die Machtausweitung von Kremlchef Wladimir Putin.

Die Polizei beobachtete zunächst die Demonstranten und nahm dann immer mehr fest. Aus dem russischen Innenministerium hieß es, die Protestierer hätten an einer nicht erlaubten Massenveranstaltung teilgenommen und den Straßenverkehr behindert.

"In Wirklichkeit gibt es in unserem Land keine Demokratie“

"Wir erkennnen die Ergebnisse der Abstimmung über die Verfassungsreform nicht an. Es war alles gefälscht", sagte eine Teilnehmerin an der Protestaktion. "Wir sind gegen das harte Vorgehen gegen unabhängige Journalisten. Wir wollen ein Wechsel der Regierung und ganz allgemein, dass man in unserem die Möglichkeit hat, gut zu leben."

"In Wirklichkeit gibt es in unserem Land keine Demokratie", sagte ein Demonstrant. "Die Verfassungsreformen werden es Putin ermöglichen, bis 2036 zu regieren, obwohl er schon seit Anfang der 2000er Jahre an der Macht ist."

Auch in St. Petersburg, der zweitgrößten Stadt Russlands, gingen Hunderte Menschen auf die Straße. Die Aktion verlief dort ohne Festnahmen.

Russland hatte vor gut zwei Wochen über eine neue Verfassung abgestimmt. Der Text erweitert Putins Machtbefugnisse bedeutend. Oppositionelle gehen bei der Abstimmung von massenhafter Fälschung aus. Auch auf internationaler Ebene gab es Kritik.

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