Mit Beil und Waffen: 31-Jähriger im Schwarzwald gefasst

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Copyright Sven Kohls/(c) Copyright 2020, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Euronews
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Die Polizei hat den Mann, der Oppenau und den Schwarzwald seit Tagen in Atem gehalten hatte, festgenommen.

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Aufatmen im Schwarzwald. Der 31-Jährige, der vier Polizisten entwaffnet und nach dem mehrere Tage lang gefahndet wurde, ist an diesem Freitag gefasst worden.

Der Mann wurde am späten Nachmittag in Oppenau festgenommen. Nach Angaben der Polizei saß er vor dem Zugriff in einem Gebüsch. Vier Pistolen habe er "sichtbar vor sich hingelegt", hieß es. Außerdem habe er ein Beil auf dem Schoß gehabt. Bei der Festnahme sei der Mann leicht verletzt worden. Auch ein SEK-Beamter wurde leicht verletzt.

Der Mann sei aufgrund eines Hinweises von Zeugen gefunden worden. Ihm wird besonders schwere räuberische Erpressung vorgeworfen.

Entwendete Waffen wurden sichergestellt

Laut Medienberichten wurden auch die vier Waffen sichergestellt, die der Mann den Polizisten weggenommen hatte. Am Mittwoch hatte es geheißen, der Mann habe im Wald gelebt und deshalb sei es schwierig, ihn zu stellen.

Tagelang war der Mann im Wald zwischen Offenburg und Freudenstadt auf der Flucht vor der Polizei. 2500 Einsatzkräfte waren im Einsatz, mit Wärmebildkameras, Suchhunden und Hubschraubern.

Der Flüchtige hatte vier Polizisten bei einer Kontrolle in einer Gartenhütte bedroht, ihnen die Dienstwaffen abgenommen und war anschließend im Wald verschwunden.

Die Fahndung nach dem jungen Mann, dessen Mutter beteuerte, er sei nicht gefährlich, hatte den Schwarzwald seit Tagen in Atem gehalten.

Offenbar doch rechtsradikale Gesinnung

Der gesuchte 31-Jährige ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft als Jugendlicher unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Er habe im Alter von 15 Jahren das Schild eines Jugendwerks durch Entfernen und Hinzufügen von Buchstaben so verändert, dass die Aufschrift die Worte „Juden weg“ enthielt, teilte die Staatsanwaltschaft Offenburg am Donnerstag mit.

Außerdem sei während des Aufenthalts in dem Jugendwerk eine rechtsradikale Gesinnung zum Ausdruck gekommen, unter anderem durch Verwendung von Hakenkreuzen und SS-Symbolen sowie judenfeindlichen Äußerungen. Die Jugendstrafe von acht Monaten mit Bewährung wurde nach einer Phase erlassen, in der er sich nichts hatte zuschulden kommen lassen. Danach habe es keine weiteren Ermittlungsverfahren wegen politisch motivierter Straftaten mehr gegeben.

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