Kanye West unter Tränen: "Mein Vater wollte mich abtreiben"

Unter Tränen spricht West zu Besuchern seiner ersten Wahlkampfveranstaltung in North Charleston (South Carolina).
Unter Tränen spricht West zu Besuchern seiner ersten Wahlkampfveranstaltung in North Charleston (South Carolina). Copyright Lauren Petracca Ipetracca/The Post And Courier via AP
Von David Walsh
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Kanye West wirft seinen Hut in den Ring: Der US-Rapper hat auf einer Wahlkampfveranstaltung über Themen wie Abtreibung, Wirtschaftsdeals und Religion gesprochen. Einige fragen sich, wie gut vorbereitet war der Auftritt?

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US-Rapper Kanye West hat offiziell seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten bekannt gegeben. In einer ungewöhnlichen Kundgebung sprach über er unter anderem kritisch über die historische Figur Harriet Tubman und über das umstrittene Thema Abtreibung.

Die Veranstaltung, die in North Charleston in South Carolina stattfand, war Wests erste Wahlkampfveranstaltung, seit er Anfang dieses Monats erklärte, dass er bei den Präsidentschaftswahlen im November 2020 gegen Donald Trump und Joe Biden antreten werde.

West hielt vor der Menge einen langen Monolog, in dem er offenbar aus dem Stegreif politische Ankündigungen machte und dabei über Themen von Abtreibung und Religion bis hin zu internationalem Handel und Lizenzvereinbarungen sprach.

Ob er tatsächlich das höchste politische Amt in den USA anstrebt, ist unter US-Wahlexperten allerdings umstritten.

West nutzte einen Teil seiner Rede, um über Harriet Tubman herzuziehen. Sie ist eine der angesehensten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts in den USA. Als Afroamerikanerin, die der Sklaverei entkam, half sie anderen versklavten schwarzen Männern und Frauen, in den Norden in die Freiheit zu reisen und kämpfte im Bürgerkrieg für die Rechte von Sklaven. Später setzte sie sich für das Frauenwahlrecht ein.

Trotz Tubmans Arbeit für die so genannte "Underground Railroad" behauptete West, sie habe "die Sklaven nie wirklich befreit, sie ließ sie nur für andere Weiße arbeiten".

Zum Thema Abtreibung sagte West, dass sie zwar legal sein sollte, dass aber finanzielle Anreize zur Unterstützung von Müttern, die sich in Schwierigkeiten befinden, eine Möglichkeit sein könnten, diese Praxis zu unterbinden.

"Jeder, der ein Baby bekommt, bekommt eine Million Dollar", sagte er als Beispiel.

Der Entertainer trug eine Schutzweste, auf der "Sicherheit" prangte und auf dessen Kopf "2020" rasiert war, und erschien auf einem Livestream der Veranstaltung. Mehrere hundert Menschen versammelten sich an einem Ort, an dem vor Wests Auftritt Gospelmusik gespielt wurde.

Jeder, der ein Baby bekommt, bekommt eine Million Dollar.
Kanye West
Rapper und US-Präsidentschaftsbewerber

Berichten zufolge war die Veranstaltung nur für registrierte Gäste geöffnet. Auf der Website der Kampagne gab es dazu allerdings keine genaueren Informationen

West, der ohne Mikrofon zu seinem Publikum sprach wurde im Laufe der Veranstaltung emotional, als er über seine Mutter sprach, die 2007 nach Komplikationen bei einer Schönheitsoperation verstarb.

In einem Interview mit dem Forbes-Magazin am Mittwoch behauptete West, er sei "Gottes Kandidat" für das Weiße Haus und erklärte, er unterstütze Donald Trump nicht mehr.

In mehreren Bundesstaaten ist die Frist, um sich für den Wahlgang zu qualifizieren, verstrichen. Unklar ist zudem, ob West bereit ist oder in der Lage, genügend Unterschriften zu sammeln, um sich in anderen Bundesstaaten zu qualifizieren. In der vergangenen Woche hatte er sich für die Teilnahme an der Präsidentschaftswahl in Oklahoma registriert.

West musste nach den Gesetzen des Bundesstaates bis Montag Mittag 10.000 Unterschriften sammeln, um auf dem Wahlzettel von South Carolina gelistet zu werden. Der Entertainer twitterte eine Liste von Orten in der Umgebung von Charleston, an denen für ihn unterzeichnet werden konnte.

West, der mit dem Reality-TV-Star Kim Kardashian West verheiratet ist, kündigte seine Kandidatur für die Präsidentschaft zuerst am 4. Juli - dem US-Nationalfeiertag - an.

Evan Vucci/AP
West sagte in einem Interview, dass er 'die rote Mütze' abnehme und Trump nicht mehr unterstütze. Seine Kandidatur sei kein Stunt, so der Rapper.Evan Vucci/AP
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