Spahn: Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten ab Samstag

Coronatest am Flughafen Frankfurt (29.6.2020)
Coronatest am Flughafen Frankfurt (29.6.2020) Copyright Michael Probst/AP Photo
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Von Euronews
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In den ersten Bundesländern enden die Schulferien - und Reisende kommen aus aller Welt heim. Wer in einem Risikogebiet mit hohen Corona-Fallzahlen war, muss sich auf eine Pflichttestung einstellen.

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Einreisende aus internationalen Corona-Risikogebieten müssen sich von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Das ordnete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin an.

Welche Länder als Risikogebiete gelten, steht auf einer Liste des Robert-Koch-Instituts - aus der EU sind derzeit Luxemburg und die drei spanischen Regionen Aragón, Katalonien - mit Barcelona - und Navarra auf der Liste. Zentrales Kriterium ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat.

Spahn sagte, mit der Testpflicht für Rückkehrer aus Gebieten mit hohen Fallzahlen wolle man „auf Nummer sicher" gehen. Der Minister erläuterte die Vorgehensweise: „Zuerst einmal muss derjenige, der aus einem Risikogebiet einreist, dann wenn er dazu aufgefordert wird, zum Beispiel am Flughafen durch die zuständigen Behörden, entweder den Nachweis haben. Das ist sozusagen die Regelsituation, die vorgeschrieben ist: Den ärztlichen Nachweis über die entsprechende Testung und die Negativtestung haben. Und wenn er sie nicht beibringen kann, dann zu dem Zeitpunkt eben die Abstrichentnahme auch dulden", sagte er. „Das Ganze ist bußgeldbewährt, wie es alle Regeln im Infektionsschutzgesetz im Übrigen sind. Und im Übrigen: Wer nicht getestet wird und aus welchen Gründen auch immer entgegen der Pflicht keinen Nachweis hat, muss zwei Wochen in Quarantäne, die Regelung bleibt", so Spahn.

Mir ist sehr bewusst, dass das ein Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist.
Jens Spahn
Bundesgesundheitsminister

„Mir ist sehr bewusst, dass das ein Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist. Aber ich finde, es ist ein zumutbarer Eingriff. Es ist mehr als nur eine Pflicht, für den Einzelnen, für den einreisenden Urlauber. Denn es ergibt sich aus meiner Sicht aus einer Verpflichtung für uns als Gesellschaft, aufeinander aufzupassen und sich gegenseitig zu schützen“, so Spahn. Wer aus solchen Risikogebieten kommt, muss sich bisher eigentlich schon direkt für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und beim Gesundheitsamt melden. Möglich ist auch, ein negatives Testergebnis vorzulegen, das höchstens 48 Stunden alt ist.

Bereits seit vergangenem Samstag können sich alle Einreisenden aus dem Ausland freiwillig und kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Jede bisher unentdeckte Infektion mache einen Unterschied, sagte Spahn. Er verteidigte es erneut, dass die Reisenden dafür nicht selbst zur Kasse gebeten werden sollen. Die Kosten übernimmt letztlich der Bund.

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