"Ausländische Einmischung" in Beirut?

Beirut nach der Explosion
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Vor der Katastrophe hatte es Warnungen gegeben: Zehn mal oder gar öfter haben Behörden im Libanon in den vergangenen sechs Jahren auf die Explosionsgefahr im Hafen von Beirut hingewiesen. Auf dem Gelände lagere Sprengstoff und das fast völlig ungesichert.

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Zehn Mal oder gar öfter haben Behörden im Libanon in den vergangenen sechs Jahren vor der Explosionsgefahr im Hafen von Beirut gewarnt. Auf dem Gelände lagere Sprengstoff - und das fast völlig ungesichert. Am Dienstag dann kam es zu der Katastrophe mit Ankündigung.

Die Bilanz der Explosion im Beiruter Hafen ist verheerend: Mehr als 150 Tote, rund 5000 Verletzte, große Teile der Stadt sind zerstört. Die Wut der Menschen auf die politische Elite ist groß.

Am Freitag wurden Verantwortliche des Hafens von Beirut festgenommen, darunter der Chef des Zolls und sein Amtsvorgänger. Insgesamt wurden zunächst 18 Personen verhaftet.

Libanons Präsident Michel Aoun sagte am Freitag, er habe bereits in Frankreich um Hilfe angefragt:

"Ich habe den französischen Präsidenten persönlich gebeten, uns Satellitenbilder zur Verfügung zu stellen. Dann können wir feststellen, ob Flugzeuge oder Geschosse zu sehen sind."

Wie konnte das geschehen?

Bei den Ermittlungen solle untersucht werden, ob die Explosion durch Fahrlässigkeit oder möglicherweise durch "ausländische Einmischung" verursacht worden sei, so Aoun.

Von Schuldzuweisungen an die Adresse seiner Organisation wollte Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah am Freitag nichts wissen:

"Wir hatten nichts im Hafen: keine Waffen, keine Geschosse, keine Bomben, keine Munition, kein Ammoniumnitrat. Nichts davon."

Suche nach Vermissten

Nach der Explosion von 2750 Tonnen Ammoniumtritat suchten Rettungshelfer am Freitag weiter nach Opfern der Detonation. Die deutschen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) zeigten sich schockiert vom Ausmaß der Zerstörung.

Am Samstag sollen viele Opfer der Katastrophe beerdigt werden. Aktivsten haben für den Nachmittag zudem zu Demonstrationen gegen die Regierung aufgerufen.

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