Proteste in Kenosha: Zwei Tote bei Schießerei

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Von Sebastian Zimmermann mit dpa
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Am Rande der Proteste in Kenosha kam es zu einer Schießerei, bei der zwei Menschen getötet und einer verletzt wurde.

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Nach Schüssen der Polizei auf den schwarzen Amerikaner Jacob Blake in Kenosha, im US-Bundesstaat Wisconsin, sind neue Details zu den Ermittlungen bekannt geworden.

Demnach habe Blake den Polizisten vor den Schüssen gesagt, dass er ein Messer habe, so der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Wisconsin, Joshua Kaul:

Die polizeilichen Untersuchungen haben ergeben, dass Herr Blake in Besitz eines Messers war. Das FBI fand in seinem Auto, auf dem Boden des Innenraums auf der Fahrerseite, ein Messer. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs wurden keine weiteren Waffen gefunden.
Joshua Kaul
Generalstaatsanwalt Wisconsin

Bürger schießen auf Bürger

Am Rande der Proteste kam es zu einer Schießerei, bei der zwei Menschen getötet und einer verletzt wurde. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Mann aus nächster Nähe auf Menschen schießt, die auf ihn zukommen. Ein weiteres Video zeigt, wie er später mit erhobenen Händen auf herannahende Polizeifahrzeuge zugeht, die an ihm vorbeifahren.

Die Polizei nahm einen 17-Jährigen als Verdächtigen fest. Der Polizeichef von Kenosha, Daniel Miskinis, sagte, man sei dabei, festzustellen, ob der Mann der Schütze aus dem Video sei. Der Teenager trat auf seinen - inzwischen zum Teil gelöschten - Accounts in sozialen Medien der Website "Buzzfeed" zufolge als Unterstützer der Polizei und von Trump in Erscheinung.

Laut Augenzeugenberichten waren neben Polizei und Nationalgarde auch bewaffnete Zivilisten auf der Straße, die nach eigenen Angaben Eigentum beschützen wollten.

Trump will Recht und Ordnung

US-Präsident Donald Trump entsandte Sicherheitskräfte der Bundesregierung, um die Unruhen unter Kontrolle zu bringen und für "Recht und Ordnung" zu sorgen. Recht und Ordnung ist ein zentrales Thema von Trump im Wahlkampf um das US-Präsidentenamt.

Der demokratische Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, ordnete den Einsatz von 500 weiteren Mitgliedern der Nationalgarde in der Stadt an. In Kenosha wurde am Abend erneut eine Sperrstunde ausgerufen.

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