14 Angeklagte: "Charlie Hebdo"-Prozess um Anschläge von 2015 startet in Paris

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Anfang Januar 2015 hatten Extremisten insgesamt 17 Menschen getötet und waren selbst von der Polizei erschossen worden. 14 Komplizen müssen sich nun, fünf Jahre später, vor Gericht verantworten.

Beim Überfall auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris und weiteren Angriffen Anfang Januar 2015 hatten Extremisten 17 Menschen getötet. Nun müssen sich mutmaßliche Komplizen der getöteten Attentäter vor Gericht verantworten.

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Vor einem Pariser Schwurgericht soll nun der Prozess gegen 14 mutmaßliche Komplizen der getöteten Attentäter beginnen. Der Start war coronabedingt von Mai auf den 2. September verschoben worden.

Allein bei dem Überfall auf die Redaktionsräume am 7. Januar hatten zwei Männer, Said und Chérif Kouachi, 12 Mitarbeiter des Magazins getötet.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatten sie Komplizen. Sie sind es, die sich nun wegen Beihilfe vor Gericht verantworten müssen. Sie sollen sowohl den Kouachi Brüdern als auch Amédy Coulibaly, einen weiteren Attentäter, logistisch unterstützt haben.

Serie von Anschlägen in und um Paris

Coulibaly hatte einen Tag nach dem Anschlag der Kouachi Brüder auf die Redaktion eine Polizistin in Montrouge bei Paris getötet.

Said und Chérif Kouachi waren nach dem Überfall auf die Redaktion geflohen. Zwei Tage später spürte die Polizei sie auf. Sie hatten sich in einem Industriegebäude in Dammartin-en-Goële nordöstlich von Paris verschanzt. Auch sie wurden erschossen.

Drei Angeklagte fehlen

Im Prozess werden drei der Angeklagten fehlen. Die Männer hatten sich kurz nach den Anschlägen abgesetzt. Gegen sie läuft ein internationaler Haftbefehl. Einigen der Anklagten droht lebenslange Haft wegen Beihilfe zum Terrorismus.

Wegen "historischer Relevanz" soll das Verfahren in Paris auf Video aufgezeichnet werden.

Der Prozess dreht sich auch um eine weitere Tat Coulibalys. Bevor die Polizei auch ihn erschoss, hatte er am 9. Januar in einem koscheren Supermarkt in Porte de Vincennes Geiseln genommmen und vier Männer jüdischen Glaubens getötet.

2015: internationales Entsetzen

Die Anschlagsserie Coulibalys und der Kouachi Brüder hatte weltweit für einen Aufschrei des Entsetzens gesorgt. Vor allem in Paris gingen Tausende Menschen auf die Straße. Ausländische Politiker solidarisierten sich mit den Franzosen und nahmen an einem Gedenkmarsch in der französischen Hauptstadt teil.

Der nun anstehende Prozess findet unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen statt.

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