Der französische Präsident Emmanuel Macron der politischen Klasse im krisengeschüttelten Beirut die Leviten gelesen: Sollten sie nicht innerhalb weniger Monate Reformen angehen und Ergebnisse vorweisen, drohen Strafaktionen.
Anlässlich seines Besuches im Libanon hat der französische Präsident Emmanuel Macron der politischen Klasse im krisengeschüttelten Beirut die Leviten gelesen: Sollten sie nicht innerhalb weniger Monate Reformen angehen und Ergebnisse vorweisen, drohen Strafaktionen.
Das Land leidet an einer beispiellosen Wirtschaftskrise und den Folgen der massiven Explosion, die den Hafen der libanesischen Hauptstadt in Schutt und Asche gelegt hat. Macron traf seinen libanesischen Amtskollegen Michel Aoun und die Spitzen der neun politischen Blöcke des Landes.
Offizieller Anlass für Macrons Besuch ist das 100jährige Bestehen des Libanon. Das Programm ist dicht gepackt mit politischen Gesprächen zur Krise, die eine Krise des politischen Systems ist.
Dann besichtigte Macron die Instandsetzungsarbeiten im Hafen, die von 400 französischen Soldaten unterstützt werden. Der Libanon importiert 85 Prozent seines Lebensmittelbedarfes, ohne Hafen bricht die Versorgung des Landes zusammen.
Der Libanon steht ohne Hilfe von Aussen wirtschaftlich wie politisch kurz vor dem Zusammenbruch. Nicht erst seit der Explosion im Hafen entläd sich die Wut der Libanesen auf ihre politische Klasse in Protesten.
Hunderte Demonstranten versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen und das Parlament zu stürmen. Die Proteste wurden unter Einsatz von Tränengas aufgelöst. Soziales, Wirtschaft und die Korruption der Herrschenden - die Lage im Libanon bleibt weiter explosiv.