"Charlie-Hebdo"-Prozess in Paris: "Kampf für die Demokratie"

Patrick Pelloux, einer der Überlebenden des Attentats, beim Sicherheitscheck vor dem Gerichtssaal
Patrick Pelloux, einer der Überlebenden des Attentats, beim Sicherheitscheck vor dem Gerichtssaal Copyright Francois Mori/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit dpa / afp
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Innenminister Gérald Darmanin nannte das Gerichtsverfahren, das bis Mitte November dauern soll, historisch. Der Prozess soll wegen seiner Bedeutung gefilmt werden.

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Gut fünfeinhalb Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" hat in Paris der Prozess gegen mutmaßliche Helfer der Attentäter begonnen.

Bei der mehrtägigen Anschlagsserie auf "Charlie Hebdo" und einen koscheren Supermarkt waren im Januar 2015 insgesamt 17 Menschen getötet worden. Die drei islamistischen Täter wurden von Sicherheitskräften erschossen.

Die nun insgesamt 14 Angeklagten werden verdächtigt, Vorbereitung und Ausführung des Anschlags logistisch unterstützt zu haben. Nach drei der Angeklagten wird immer noch gefahndet - ob sie noch leben, ist unklar.

"Es ist ein Kampf für die Demokratie"

Es gebe immer noch Menschen in Frankreich, die Islamismus unterstützen und befürworteten, sei es aus Dummheit, Feigheit oder durch Komplizenschaft, sagt Thibault de Montbrial, Anwalt der "Carlie Hebdo"-Journalistin Zineb el Rhazoui. "Dies muss öffentlich angeprangert werden. Es ist ein Kampf für die Demokratie, für die Freiheit, für die Republik, der in diesem Gerichtssaal aber auch außerhalb dieses Saales stattfindet. "

Es ist der erste große Prozess um die verheerenden islamistischen Terroranschläge, die Frankreich tief erschütterten und international enormes Aufsehen erregten. Eine Welle der Solidarität unter dem Schlagwort "Je suis Charlie" ("Ich bin Charlie") prägte die Zeit danach.

Ein historischer Prozess, der gefilmt wird

Innenminister Gérald Darmanin nannte das Gerichtsverfahren, das bis Mitte November dauern soll, historisch. Der Prozess soll wegen seiner Bedeutung gefilmt werden. 

Bei islamistisch motivierten Terrorakten kamen im Land bisher mehr als 250 Menschen ums Leben. Zu den Anschlägen auf die Konzerthalle "Bataclan" und Restaurants im Pariser Osten vom Herbst 2015 - dabei starben 130 Menschen - wird es einen weiteren Prozess geben.

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