2018 wurden der slowakische Journalist Jan Kuciak und seine Verlobte Martina Kušnírová ermordet. Der Mörder wurde bereits ins Gefängnis geschickt, jetzt sollen die mutmaßlichen Auftraggeber verurteilt werden.
Heute könnte es so weit sein: im Prozess um den Mord am slowakischen Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová wird das Urteil erwartet.
Zuletzt gab es allerdings die Vermutung, die Verkündung könne erneut verschoben werden. Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag eine Wiederaufnahme des bereits im Juli abgeschlossenen Beweisverfahrens beantragte. Eigentlich hätte das Verfahren Anfang August enden sollen.
Kuciak und Kušnírová wurden im Februar 2018 ermordet. Angeklagt sind der Unternehmer Marián Kočner als mutmaßlicher Auftraggeber des Mordes, die Dolmetscherin Alena Z. als mutmaßliche Organisatorin und ein Ex-Polizist. Kuciak hatte unter anderem über fragwürdige Geschäfte Kočners berichtet.
Die Strafverfolger fordern je 25 Jahre Haft für die Angeklagten. Der Todesschütze selbst, der Ex-Soldat Miroslav Marček, hatte in einem ersten Prozess die Tat bereits gestanden. Er wurde zu 23 Jahren Haft verurteilt, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
Der Mord und eine Kuciak-Reportage über Korruption in der Regierung hatten 2018 Massenproteste ausgelöst und zum Rücktritt der damaligen Regierung geführt.