Wo ist Maria Kolesnikowa?

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Von Euronews mit dpa
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Laut Agenturberichten ist Maria Kolesnikowa an der Grenze zur Ukraine festgenommen worden. Der Grenzschutz bestätigt. ihre Festnahme.

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**Nach wie vor herrscht Ungewissheit über den Verbleib der als vermisst gemeldeten belarussischen Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa. Inzwischen verdichten sich aber die Hinweise, dass sie an der Grenze zur Ukraine festgehalten wird. **

Mehrere Agenturen berichteten am Dienstagmorgen zunächst, sie sei beim Grenzübertritt in die Ukraine festgenommen worden. Der belarussische Grenzschutz bestätigte die Festnahme. Laut Interfax/Ukraine zerriss Kolesnikowa ihren Pass, als die belarussischen Sicherheitskräfte sie zur Ausreise zwingen wollten. Daher sei ein Grenzübertritt nicht möglich gewesen. 

Ihr Mitarbeiter Iwan Krawzow und ihr Sprecher Anton Rodnenkow sollen dagegen in der Ukraine sein. Dem Grenzschutz zufolge haben die beiden Männer Belarus in Richtung Nachbarland Ukraine verlassen. Die ukrainischen Behörden bestätigten den Grenzübertritt der beiden Männer.

Bei Massendemonstrationen am vergangenen Wochenende in Belarus mehr als 600 Personen verhaftet worden, darunter auch Maria Kolesnikowa, eine der wichtigsten Anführerinnen der Demokratiebewegung.

Seit Montagvormittag gab es von Kolesnikowa kein Lebenszeichen. Der Koordinierungsrat der Demokratiebewegung ging davon aus, dass Kolesnikowa im Zentrum der Hauptstadt Minsk von Unbekannten entführt worden war.

"Millionen von Belarussen vertrauen ihr"

Man habe die Polizei und den Geheimdienst kontaktiert und immer noch keine Informationen darüber, wo Maria festgehalten werde, so der Anwalt von Maria Kolesnikowa. Ihre Sicherheit habe oberste Priorität. Millionen von Belarussen vertrauten ihr und bewunderten sie für ihren Mut, für die Bürgerrechte zu kämpfen.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat zuvor seine große Sorge zum Ausdruck gebracht. Die Repressionswelle sei nicht hinnehmbar. Die EU arbeite mit Hochdruck an einem Sanktionspaket, sollte Präsident Lukaschenko seinen Kurs nicht ändern.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, es sei klar, dass die staatlichen Behörden in Belarus ihre Bürger weiter einschüchterten oder eine solche Einschüchterung erlaubten und dass sie nationales Recht und internationale Pflichten grob verletzten. Die EU werde Sanktionen gegen die Verantwortlichen für Gewalt, Unterdrückung und die Fälschung von Wahlergebnissen verhängen.

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