Galicien bringt das Meer auf den Tisch

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Von Cristina Giner
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In der spanischen Region ist das, was die See an Essenbarem hergibt, wirtschaftlich und kulturell Teil des täglichen Lebens. Ein ganzer Industriezweig setzt auf Seegras, Fisch und Meeresfrüchte.

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Lebensmittel aus dem Meer: Das sind nicht nur Fische und Muscheln. euronews-Reporterin Cristina Giner nimmt sie mit nach Galicien. In der spanischen Region sind die Schätze des Meeres Teil des täglichen Lebens und Arbeitens.

„Es ist eine Gegend voller Legenden, Traditionen und Kochkunst. Diese Abhänge an der Atlantikküste galten einst als das Ende der Welt: Heute bietet das fruchtbare Meer den Menschen die besten Köstlichkeiten aus der See“, erläutert Giner.

Wir zeigen Ihnen in Galicien Vertreter der Meeresfrüchteindustrie, die nachhaltig und ideenreich arbeiten: Von A Coruña bis Pontevedra. Giner: „Costa da Morte sit eine Gegend, die für ihre Meeresfrüchte und ihre atemberaubende Landschaft bekannt ist. Ich entdecke hier die Welt der Algen und erfahre, wie Seegras geerntet wird: Dafür muss ich abtauchen."

Seegrasernte: Pflücken und schneiden

Antón Muiños taucht seit seinem fünften Lebensjahr. Aus der Freizeitbeschäftigung wurde sein Beruf. Mittlerweile ist er im Familienunternehmen für die Seegrasernte zuständig. „Für mich ist es schwierig, fern vom Meer zu sein. Ich wusste schon immer, dass ich in diesem Bereich arbeiten will. Ich will das Seegras berühren, ernten und lernen. Manche Seegräser muss man händisch ernten, andere müssen geschnitten werden. Das ist eine Leidenschaft: Nicht nur die Herstellung, sondern auch einfach ein paar Eimer voll Seegras zu pflücken und hier den Tag zu verbringen", so Muiños.

Die Temperaturen, die Strömung und die Sonne haben großen Einfluss auf das Wachstum der Unterwasserpflanzen. Jährlich werden hier rund 400 Tonnen Seegras geerntet - und zwar 30 verschiedene Sorten. Zwecks Verarbeitung werden die Pflanzen gewaschen, getrocknet und verpackt. Mit den Pflanzen vom Meeresboden werden unter anderem Nudelgerichte und Salate verfeinert.

Fischzucht: Steinbutt in rauen Mengen

Spanien ist eines der führenden Länder in der Fischzucht. Wir schauen uns einen Betrieb an, der sich auf Steinbutt verlegt hat. Die rund 500 Aufzuchtbehälter werden mit gefiltertem Meerwasser gefüllt, später fließt es zurück. „Die älteren Fischer sagen uns immer, dass sie ihre besten Fänge in der Nähe des Ausflusses machen. Es ist sicher, dass Nährstoffe aus der Aufzucht ins Meer und in das Ökosystem gelangen", so Betriebsleiter Carlos Tavares.

In den Behältern werden die Fische rund zwei Jahre lang gemästet. Später werden sie geschlachtet und zu Filet verarbeitet. Schon die alten Römer wussten den Geschmack des Plattfisches zu schätzen. Steinbutt ist vitamin- und eiweißreich und enthält wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Wie kommt der Fisch in die Büchse?

In einem Verarbeitungsbetrieb in der Küstenstadt Pontevedra kommt Fisch in Büchsen. Cristina Rey ist für die Qualitätskontrolle und den Einkauf zuständig. Dafür muss man früh aufstehen. Heute kauft sie frische Sardinen, einen beliebten Büchsenfisch.

„Die Köpfe und Eingeweide werden entfernt, die geben einen bitteren Geschmack und würden das Produkt verderben", erläutert eine Arbeiterin ihre Aufgabe.

Was gefällt Cristina Rey an ihrer Tätitgkeit in der Fischverarbeitung? „Der ganze Ablauf, die Auktion, der Fischmarkt: All das ist toll, denn man lebt den ganzen Tag das, was die galizische Kultur ausmacht, die Fischereikultur, nicht nur die Verarbeitung, sondern alles, was dahintersteckt. Wenn man keine gute Ware bekommt, wird das fertige Produkt niemals den Erwartungen entsprechen", sagt sie.

In Galicien waren es stets die Frauen, die das Eindosen des Fisches übernahmen. Die Männer waren auf See, die Frauen verarbeiteten den Fang. Die Sardinen werden zerlegt, gesäubert und Stück für Stück in die Büchsen gelegt.

Cristina Rey ist auch für den Geschmack verantwortlich, sie achtet unter anderem auf die Salzmenge und das Mundgefühl des Fisches.

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