WWF-Report 2020: Tierbestände um 68 Prozent zurückgangen

WWF-Report 2020: Tierbestände um 68 Prozent zurückgangen
Copyright WWF / Vincent Kneefel
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Von Euronews mit dpa
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Eine neue WWF-Studie zeigt: die Tierbestände auf der Erde sind dramatisch zurückgangen

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Zu Lande, zu Wasser und in der Luft sind die einst reichen Tierbestände auf der Erde dramatisch zurückgegangen - um mehr als zwei Drittel sagt der Living Planet Report 2020 von der Umweltstiftung WWF und der Zoologischen Gesellschaft London.

Der Report erfasst den Reichtum von 21.000 Säugetieren, Vögeln, Fischen, Reptilien und Amphibien.

Diese Tiere sind zwischen 1970 und 2016 um durchschnittlich 68 Prozent zurückgegangen, so der WWF. Eine Million Arten sind in den kommenden Jahrzehnten oder Jahrhunderten vom Aussterben bedroht.

WWF/ZSL 2020
Tierbestände um 68 Prozent zurückgegangenWWF/ZSL 2020

Damit hat sich der Wert im Vergleich zur vergangenen Ausgabe von 2018 weiter verschlechtert. Einbezogen wurden nun Bestände von mehr als 4400 bedrohten und nicht bedrohten Wirbeltierarten, also nur ein kleiner Ausschnitt der Tierwelt.

Insekten wurden nicht einberechnet. Der WWF spricht von einem neuen Tiefpunkt bei der biologischen Vielfalt. "Wir verlieren die Vielfalt des Lebens auf der Erde", sagte der Vorstand Naturschutz der Stiftung, Christoph Heinrich, der Deutschen Presse-Agentur.

Das wird am Beispiel des Schmetterlings deutlich. In Europa wurden in den letzten drei Jahrzehnten mehr Studien über das Insekt veröffentlicht als in anderen Regionen der Welt. 

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Schmetterlinge: Bei sechs Arten gehen die Bestände zurückWWF/ZSL 2020

Die neuesten Ergebnisse zeigen Trends für 17 typische Grasland-Schmetterlingsarten in 16 europäischen Ländern. Demnach ist die Schmetterlingspopulation zwischen 1990 und 2017 um 49 Prozent zurückgegangen. Bei sechs Arten gehen die Bestände zurück, sieben sind stabil und vier Schmetterlingsarten nehmen zu.

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Schmetterlingspopulation um 49 Prozent zurückgegangenWWF/ZSL 2020

Als besonders gefährdete Tiere nennt der WWF den Östlichen Flachlandgorilla im Kongo, Lederschildkröten in Costa Rica und Störe im Jangtse in China. In Deutschland sind zum Beispiel Rebhuhn und Kiebitz von deutlichen Bestandsrückgängen betroffen.

Die Hauptursache für den Verlust der biologischen Vielfalt ist die Zerstörung natürlicher Lebensräume durch den Menschen.

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