Nach Großbrand in Moria: Sechs Verdächtige festgenommen

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Von Apostolos Staikos mit dpa
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Auch EU-Ratspräsident Charles Michel ist nach Lesbos gereist, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Er stellte Hilfe im Namen der EU in Aussicht.

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Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos sind sechs Verdächtige festgenommen worden. Griechischen Behörden zufolge handelt es sich um Afghanen, unter ihnen auch zwei Minderjährige. Diese wurden zum Verhör aufs griechische Festland abgeführt. Vor wenigen Tagen hatte ein Großbrand das Lager fast vollständig zerstört.

Die griechische Regierung bemüht sich um Schadensbegrenzung. Zivilschutzminister Michalis Chrusochoidis sagte:

Ich versichere Ihnen, am Ende werden sich Gerechtigkeit, Sicherheit, Gesundheit und die Rückkehr zur Normalität durchsetzen.

Während Ersatzunterkünfte geschaffen wurden, machte sich auch der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel ein Bild von der Lage auf Lesbos. Er versicherte, die EU wolle sich gegenüber Griechenland in Zukunft solidarischer zeigen.

Michel versprach:

Die Lage ist schwierig und komplex. Aber im Namen der EU will ich nicht einfach über die Sache hinweggehen. Die Migrationsproblematik ist eine gesamteuropäische Herausforderung.

Die Migranten auf Lesbos wollen seit dem Großbrand umgehend aufs Festland weitergeleitet werden. Das forderten auch rund 200 Demonstranten bei einer Gewerkschaftskundgebung auf der Insel.

Die Demonstrantin Kalliopi Geri bringt die Meinung vieler auf den Punkt:

Ich unterstütze die Flüchtlinge in ihrem Wunsch, in ihre Zielländer zu gelangen. Sie wollen sich ein neues Leben aufbauen. Wir, die Einwohner von Lesbos und die Migranten, verfolgen ein gemeinsames Ziel: Diese schlimme Situation muss ein Ende haben. Sie hat unsere Wirtschaft ruiniert.

Allerdings sind die Asylanträge für die meisten Migranten noch nicht abgeschlossen. Auf Ausnahmen will sich die griechische Regierung aber nicht einlassen - aus Angst vor Nachahmern: Erst an diesem Dienstag brach ein weiteres Feuer auf Samos aus.

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