Kremlkritiker Alexej Nawalny hat sich knapp vier Wochen nach seiner Vergiftung zum ersten Mal vom Krankenbett in Berlin aus zu Wort gemeldet
Kremlkritiker Alexej Nawalny hat sich knapp vier Wochen nach seiner Vergiftung zum ersten Mal vom Krankenbett in Berlin aus zu Wort gemeldet. "Hallo, das ist Nawalny. Ich habe euch vermisst", heißt es in einer Mitteilung auf Instagram, die in seinem Namen veröffentlicht wurde.
Auf dem Foto ist der sichtlich geschwächte 44-Jährige mit seiner Frau Julia und seinen beiden Kindern zu sehen.
Nawalny wird seit dem 22. August in der Berliner Charité behandelt. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Mehrere Speziallabore haben festgestellt, dass der Oppositionelle mit einem Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde.
Russland behauptet jedoch, in dem Fall nicht verwickelt zu sein, und fordert Beweise für eine Vergiftung.
Der Fall Nawalny überschattete auch die Regionalwahlen in Russland am Wochenende: Die Opposition musste ohne ihren wichtigsten Anführer auskommen, erzielte dennoch Erfolge. In der Stadt Tomsk, wo sich Nawalny zuletzt aufhielt, schafften zwei seiner Mitarbeiter nach vorläufigen Angaben den Einzug in den Stadtrat. Dort verlor die Kremlpartei ihre Mehrheit.