Olivenanbau der Zukunft: Smarte Landwirtschaft auf Kreta

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Von Damon Embling
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Intelligente Sensoren und das Internet der Dinge katapultieren eine traditionsreiche Branche in die Zukunft.

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Neue Technologien revolutionieren die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Auf der griechischen Insel Kreta verändern sie eine traditionelle Branche: Intelligente Sensoren und künstliche Intelligenz katapultieren den Olivenanbau in die Zukunft - vor dem Hintergrund, dass die EU nachhaltige Landwirtschaft fördert. Thema dieser Sci-Tech-Folge.

Die Technologie hat sich im vergangenen Jahrhundert rasant entwickelt: Von den klobigen frühen Computern und Kommunikationsgeräten zu den schlanken Smartphones und Tablets von heute. Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge sorgen für eine immer leistungsfähigere Vernetzung.

Auf Kreta denkt man smart

Der Olivenanbau ist ein wichtiger Industriezweig auf der Insel. Forscher nutzen Sensoren und das Internet der Dinge. Die Landwirtschaft verbraucht 85 Prozent der Süßwasservorräte Kretas. Die Idee ist, Abfall zu reduzieren. Ioannis Daliakopoulos, Forschungsingenieur, Griechische Mittelmeer-Universität, erklärt:

"Wir haben am Boden einen Sensor installiert, der alle 15 Minuten die Bodenfeuchtigkeit und die elektrische Leitfähigkeit misst, also wie salzig das Wasser und wie hoch die Bodentemperatur ist. Diese Informationen werden an eine zentrale Basis und dann in eine Cloud übermittelt, wo sie verarbeitet werden. So können wir die perfekte Wassermenge zum Bewässern abschätzen."

Der Landwirt kann per Fernabfrage auf die Daten zugreifen und die Bewässerung per Knopfdruck steuern: "Damit sparen wir riesige Mengen Süßwasser", sagt Thrassyvoulos Manios, Vizerektor, Griechische Mittelmeer-Universität. "Landwirte, wie auch Wissenschaftler und Forscher, sollten die Möglichkeiten des Internets der Dinge kennen, denn es gibt so viele Bereiche, in denen man dieses neue Werkzeug einsetzen kann: Es funktioniert mit chemischer Düngung, mit Pestiziden, man kann es im Boden- oder Pflanzenschutz benutzen."

Das alles hilft der Umwelt und fördert die Rückverfolgbarkeit, denn die Verbraucher erhalten mehr Informationen darüber, wie Lebensmittel hergestellt werden. Es gibt rund 30 Millionen Olivenbäume auf Kreta, einige von ihnen sind 500 Jahre alt. Die Industrie reicht Generationen zurück.

Sind die Olivenbauern bereit für die High-Tech-Zukunft?

Eine weitläufige Oliven-Plantage im Dorf Archanes wird seit drei Jahrhunderten von Giannis Familie bewirtschaft. Der Besitzer ist offen für Veränderungen:

"In den vergangenen Jahren haben wir einige Schwierigkeiten mit dem Klimawandel gehabt. Die Technologie hilft uns immer dabei, Probleme zu lösen. Technologie sorgt für Forschung. Sie wird uns helfen, die Probleme zu überwinden, mit denen wir aktuell konfrontiert sind", so Giannis Geneiatakis.

Das in Athen ansässige Mittelstandsunternehmen "Future Intelligence" stellt die Technologie für die Forschung auf Kreta zur Verfügung. Die damit verbundene Hightech-Vision für die Landwirtschaft geht weit über die Branche hinaus:

"Verschiedene Geräte liefern eine Menge Daten: Sie kommen vom Transportteil, vom Einzelhändler, vom Agrarlebensmittelproduzenten. Und nun stellen Sie sich vor, dass die künstliche Intelligenz das Dach ist, unter dem all diese Datenprozesse ablaufen. Das wird die gesamte Wertschöpfungskette optimieren", meint Harris Moysiadis, Wirtschaftsarchitekt, Future Intelligence.

Dabei spielt Vernetzung eine entscheidende Rolle, weiß Angeliki Dedopoulou, EU-Politikexpertin für KI, Huawei: "Huawei ist seit 20 Jahren in Europa tätig. Wir arbeiten eng mit kleinen und mittleren Unternehmen zusammen. Sie sind der Eckpfeiler der europäischen Wirtschaft. Wir bieten unsere 5G-Vernetzung an, um wichtige Technologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain und das Internet der Dinge im Rahmen einer intelligenten Landwirtschaft einzusetzen."

Der Olivenanbau steht vor einem Innovationsschub, denn Europa plant eine intelligente und nachhaltige Lebensmittelproduktion.

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