Strengere Maßnahmen in England: Notfalls kontrolliert das Militär

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Großbritanniens Premier Boris Johnson will zur Überwachung der strengeren Anti-Corona-Maßnahmen in England notfalls das Militär einsetzen.

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Großbritanniens Premier Boris Johnson will zur Überwachung der strengeren Anti-Corona-Maßnahmen in England notfalls das Militär einsetzen. Es könne zur Verstärkung dienen, wenn die polizeilichen Kontrollen auf den Straßen nicht ausreichen sollten, so Johnson im Parlament. 

Mit fast 5000 Fällen pro Tag ist die Zahl der Neuinfektionen so hoch wie zuletzt Anfang Mai. Sollte es so weiter gehen, könnte es Mitte Oktober 50.000 neue Fälle pro Tag geben, warnen ExpertInnen. "Wir müssen das Virus jetzt unterdrücken", so Johnson in einer Fernsehansprache: "Es widerstrebt mir sehr, diese Beschränkungen durchzusetzen oder die Freiheiten der Menschen zu beschneiden. Aber wenn wir nicht handeln, gibt es das Risiko, dass wir später noch strengere Maßnahmen ergreifen müssen."

Johnson hatte die Regeln für England für möglicherweise bis zu sechs Monate verschärft: Pubs und Restaurants sollen von Donnerstag an spätestens um 22 Uhr schließen. Außerdem wird nur noch Service am Tisch erlaubt sein. Bei Verstößen soll es Geldstrafen geben.

Statt "Back to Office": Wieder ins Homeoffice

Zudem wird die Maskenpflicht weiter ausgeweitet: Auch in Taxis oder Geschäften soll das Maskentragen künftig verpflichtend sein, genauso wie in Pubs oder Restaurants, wenn man sich gerade nicht an seinem Sitzplatz befindet. Hochzeiten sind nur noch mit 15 Teilnehmern erlaubt. Außerdem forderte Johnson Arbeitnehmer wieder auf, wenn möglich von Zuhause zu arbeiten - eine Kehrtwende, nachdem er wochenlang eine große "Back to Office"-Kampagne ("Zurück ins Büro") propagiert hatte.

Die neuen Maßnahmen gelten für England, da in Schottland, Nordirland und Wales die regionalen Regierungen darüber bestimmen. Nach einem Treffen mit den MinisterInnen der anderen Landesteile kündigte Johnson jedoch an, dort würden ähnliche Maßnahmen getroffen. Nordirland und Schottland gehen allerdings noch einen deutlich Schritt weiter: Dort sollen sich Angehörige verschiedener Haushalte bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr besuchen dürfen.

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