Rumänien: Bürgermeister wird trotz Corona-Tod ins Amt gewählt

Ion Aliman, der am 17. September an Covid gestorben war,
Ion Aliman, der am 17. September an Covid gestorben war, Copyright AP Photo
Copyright AP Photo
Von Mircea Barbu mit AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Bei den Kommunalwahlen gewann er mit großer Mehrheit - doch leider war Ion Aliman schon eine Woche zuvor an Covid-19 gestorben.

WERBUNG

Am vergangenen Sonntag wurde Ion Aliman mit großer Mehrheit zum Bürgermeister der Gemeinde Deveselu, rund 180 Kilometer westlich von Bukarest, gewählt. Das Problem: er war bereits am 17. September an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Da waren die Stimmzettel waren bereits gedruckt - und es blieb keine Zeit für einen Neudruck.

Ein ortsansässiger Journalist erklärte gegenüber Euronews, dass Aliman hohes Ansehen in der Bevölkerung genoss. Die Stimmen für ihn seien ein symbolischer Ausdruck der Unterstützung für ihn - und gleichzeitig ein Signal an die Oppositionskandidaten, dass sie einen Kandidaten derselben Partei wünschten.

Die Mitglieder des Gemeinderats werden nun einen stellvertretenden Bürgermeister ernennen, der die Amtsgeschäfte übernimmt, solange, bis Neuwahlen stattfinden können. Derzeit hat Nicolae Dobre das Amt inne, auch er ist - wie Aliman - Sozialdemokrat. Er plant, sich bei den Neuwahlen für das Amt aufstellen zu lassen.

Mircea Preotescu, Sprecherin des Zentralen Wahlbüros, erklärte: "Sobald das Wahlverfahren validiert ist [...], wird das Wahlbüro auf der Grundlage eines von der Familie vorgelegten Rechtsdokuments die Tatsache anerkennen, dass der Wahlsieger verstorben ist."

Aliman wurde am 4. September positiv auf das Coronavirus getestet und starb 13 Tage später in einem Krankenhaus in Bukarest. Am vergangenen Sonntag zollten ihm die Einheimischen an seinem Grab, der Tag an dem er eigentlich seinen Geburtstag hätte feiern sollen, Tribut.

Die Kommunalwahlen finden vor den Parlamentswahlen im Dezember statt und gelten als wichtiger Stimmungstest. Rund 19 Millionen registrierte Wähler waren am Sonntag dazu aufgerufen, Gemeinderäte und Bürgermeister zu bestimmen. Insgesamt werden 43.000 Posten neu besetzt.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Pattsituation löst sich auf: Sozialdemokraten liegen laut 1. Hochrechnung vorn

Kommunalwahlen in Rumänien

Kommunalwahlen in Polen: PiS-Nationalisten liegen laut Prognosen vorn