Covid-19: Frankreich erhöht Alarm, hohe Zahlen in Russland

Innenstadt von Lyon
Innenstadt von Lyon Copyright Laurent Cipriani/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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In Frankreich hat der Gesundheitsminister weitere Städte auf die Stufe gesetzt, auf der Paris und Marseille schon stehen.

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Den zweiten Tag in Folge sind in Frankreich mehr als 18.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden.

Deshalb gilt eine erhöhte Alarmstufe jetzt in weiteren Städten - dazu zählen Lyon, Lille, Grenoble und Saint-Etienne. Das hat Gesundheitsminister Olivier Véran an diesem Donnerstagabend angekündigt. Die Maßnahme tritt an diesem Samstag in Kraft. In all diesen Regionen lag die Inzidenz pro 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche bei etwa 250.

Maskenpflicht in der Stadt besteht in und um Lyon bereits - auch im Freien. Etwa 29 - 31 Prozent der Betten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser von Lyon waren an diesem Donnerstag mit Covid-19-PatientInnen belegt. Der grüne Bürgermeister der Stadt hatte sich zuvor gegen eine weitere Verschärfung der Corona-Regeln ausgesprochen.

In Paris und Marseille mussten Bars und Cafés schon in den vergangenen Tagen schließen. Frankreichs Regierung setzt auf regionale Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Im Großraum Paris sind die Intensivstationen zu mehr als 40 Prozent mit Covid-19-Patienten belegt. Deshalb wurden die Ferien für Pflegekräfte bereits eingeschränkt.

Mehr Städte in Deutschland über kritischem Wert

In Deutschland steigt die Zahl der Städte und Gemeinden, die eine Woche lang über dem kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern liegen.

Nach Berlin ist dies auch in Frankfurt und Offenbach der Fall.

Der Gesundheitsminister sieht zwar Deutschland als "Fels in der Brandung in Europa", doch er appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, es brauche Ausdauer, Verantwortungssinn und Solidarität, um gemeinsam gut durch die Pandemie zu kommen. 

Jens Spahn forderte die Menschen auch dazu auf, auf so manche Feier oder Reise zu verzichten.

Streit um Lockdown in Madrid

In Spanien haben Gerichte den Lockdown von Madrid außer Kraft gesetzt.

Dies gilt als politischer Sieg der konservativen Regionalpräsidentin Isabel Diaz Ayuso, die jetzt gerechtere Maßnahmen versprochen hat - ohne diese konkreter zu machen. Doch der spanische Ministerpräsident, der Sozialist Pedro Sanchez, warnte unterdessen während seines Besuchs in Algerien: "Wir machen uns Sorgen um die Entwicklung der Pandemie in Madrid. Wir müssen alle Instrumente einsetzen, um die Kurve der Infektionen mit dem Virus abzuflachen. Wir wollen dies mit der bestmöglichen Zusammenarbeit mit der Madrider Regionalregierung."

Steigende Zahlen auch in Russland, Polen und Tschechien

In Russland sind an diesem Donnerstag - wie schon an den Tagen zuvor - mehr als 11.000 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom vergangenen Mai erneut erreicht.

In Moskau wurden die Unternehmen aufgefordert, ab Montag 30 Prozent der Beschäftigen in Homeoffice zu schicken.

Das Oberhaupt der orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, befindet sich zur Zeit in Quarantäne, weil er in Kontakt mit einer infizierten Person war.

In Polen gilt nach einem starken Anstieg der positiven Tests ab Samstag Maskenpflicht im Freien.

In der Tschechischen Republik wird die Corona-Lage als besorgniserregend eingestuft.

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