Britische Autoindustrie pocht auf "Brexit"-Deal: Noch sind wir da

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Von Tadhg Enright, su
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"Zölle sind Gift für die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Industrie“ - mit dem Kosten-Argument pochen Autobauer auf einen "Brexit"-Deal

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Der Mini ist eine britische Ikone. Sein Design hat seit 1959 Bestand. Großbritannien steckt in seiner DNA - aber seit 20 Jahren gehört das Auto zur deutschen BMW Gruppe.

Die meisten Minis werden in Oxford gebaut, mit Komponenten aus einer internationalen Lieferkette. Teile des Motors kreuzen dreimal den Ärmelkanal, bevor ein neues Auto vom Band läuft.

Kommt kein Brexit-Deal zustande, kann jedes Mal, wenn er die Grenze überschreitet, eine Steuer von 10% erhoben werden. Und dann noch einmal, wenn das fertige Auto zum Verkauf exportiert wird.

Zölle sind Gift für die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Industrie
Mike Hawes
Britischer Autoherstellerverband

Mike Hawes, Society of Motor Manufacturers and Traders:

„Wir brauchen einen Deal. Wie groß, wie breit, wie tief dieser Deal auch ausfällt – er wird die Rentabilität der Branche beeinflussen. Wir müssen Zölle vermeiden. Zölle sind Gift für die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Industrie.“

Die meisten britischen Autohersteller sind in ausländischem Besitz. Jaguar Land Rover gehört zum indischen Riesen Tata. Autos, die in Großbritannien als Vauxhall verkauft werden, heißen im übrigen Europa Opel. im Besitz der französischen Firma hinter Peugeot und Citroen.

Und einige der größten Produzenten der britischen Industrie sind Japaner: Nissan und Toyota. Honda hat bereits angekündigt, sein britisches Werk im kommenden Jahr zuzumachen.

David Bailey, Professor für Industriestrategie, University of Birmingham:

"Angesichts der Tatsache, dass die Handelsbarrieren in Europa höher werden, kommen diese Japaner ins Grübeln: Der Vertrag wird zerrissen. Wir müssen nicht unbedingt bleiben. Dies ist eine Branche, die mit sehr engen Margen arbeitet, sodass ein Zoll von 10% den Umsatz, die Gewinne und die Zukunft der Anlagen in Großbritannien in Frage stellt."

Tadhg Enright, Euronews:

"Die Entwicklung des neuesten Modells des Mini wurde bereits ausgesetzt. Ein leitender Angestellter von BMW warnte letztes Jahr, dass sie ohne einen Deal in Betracht ziehen müssten, die Produktion dieser britischen Ikone aus Großbritannien abzuziehen."

Graphics
© EuronewsGraphics

BMW sagte gegenüber Euronews: 'Das Fehlen eines praktikablen und reibungslosen Handelsabkommens würde unserer Branche schaden. Wir möchten beide Seiten nachdrücklich auffordern, weiter auf ein Nullzoll-Abkommen hinzuarbeiten, das Großbritannien, der EU und unseren Kunden zugute kommt.'

KOSTEN ENTSCHEIDEN

Auch ohne Brexit ist die Autoindustrie eine einzige Baustelle. Fabriken müssen reorganisiert werden, um die nächste Generation sauberer Autos zu bauen. Hersteller erwarten, WENIGER Autos zu verkaufen, da Carsharing immer mehr Freunde findet. Große Entscheidungen stehen an, wo die Autos der Zukunft gebaut werden, und die Kosten gelten als entscheidender Faktor.

Tadhg Enright, su

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